hauptgeld,
das
;
-s/–
.
1.
›verliehenes (Grund-)Kapital (im Unterschied zu Zinsen, Renten, Gewinn und Nebenbeträgen)‹; ›(zurückzuzahlender) Schuldbetrag (ohne Zinsen)‹;
zu
haupt
 11.
Überwiegend md.; gehäuft Rechtstexte.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
hauptgut
 1,
hauptstul
 1,
hauptsumme
.
Syntagmen:
jm. h. geben / verschreiben
;
etw. an dem h. abschlagen, jm. etw. von dem h. abschlagen, jm. bezalung
(Subj.)
um h. geschehen
.
Wortbildungen:
hauptgeldbrief
›Schuldurkunde‹ (a. 1488).

Belegblock:

Wyss, Limb. Chron.
84, 32
(
mfrk.
, Hs.
2. H. 16. Jh.
):
Hette in iman wocher gegeben, den solde he abeslan an dem hauptgelde.
Kollnig, Weist. Schriesh.
129, 3
(
rhfrk.
,
1369
):
min herre hat alle iar daselbs von heubtgelte vier pfunt heller und ahtzehen heller uf guten, als die kuntschaft daselbes wol weiz.
Chron. Mainz
1, 96, 29
(
rhfrk.
,
15. Jh.
):
die obgerurte gulte steet abezulosen mit 20661 g., und der rad hat an der selben sommen vor 5000 g. houbtgelts burgen gesatzt.
Weingart u. a., Seelb. Rhodt
4, 22
 f. (
pfälz.
,
1474
):
Das diesz jargezijt also begangen und gehant habt werden moͤge hat der obgenannt herr Jacob daran gegeben und gesatzt sieben schilling pfenning jaͤrlicher gulten mit sieben pfundt pfenning hauptgelts.
Ebd.
219, 3
(
1507
):
I guldenn gelts jarlicher gulten haben Hans Schwindel und Barbara sin huszfrauw fur sie und ire erben sant Jörgen fur zwentzig gulden hauptgelts zu kauf geben.
Küther, UB Frauensee
367, 9
(
thür.
,
1526
):
Wir Philips vonn Gots gnadenn [...] bekennen offentlich mit diessem brieff [...], das wir unsern besunder lieben Margarheten unnd Leysen von Lauerbach [...] funfftzig gulden hauptgelts [...] geben unnd verschrieben haben.
Wattenbach, Urk. Czarnowanz
128, 14
(
schles.
,
1454
):
was der vfftgenante Jan von Newendorffe, seyne geerben vnd elichen nochkomen der megenanten Gutter Obrowecz vnd Dambrowa genossen wurde adir wirt, das sal ym nicht abesloen an dem hewptgelde der vorgenante Janko von Zackeraw.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
474, 2
(
nobd.
,
1462
/
73
):
bis den genannten gotzhausmeistern und iren nachkomen ein ganz volkomen gnuglich bezalung geschicht umb heuptgelt und woran si mangel oder gebrechen gehabt hetten.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
3, 278, 7
;
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
153, 4
;
Kisch, Leipz. Schöffenspr.
428, 10
;
Wendehorst, a. a. O.
407, 45
;
Chron. baier. Städte. Landsh.,
300, 16
;
Uhlirz, Qu. Wien
2, 3, 5281, 13
.
Vgl. ferner s. v.
aufhalten
 27.
2.
›Wert der Ware (z. B. eines Kaufmanns); in Waren investiertes Kapital‹.

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu.
2, 78, 29
(
um 1520
/
30
):
wann ein kaufman etwas kauft umb sein gelt, [...]. wann er es verdreibt, so ist schon haubtgelt und verlust bezalt.