harnen,
(besonders oobd. auch)
2
harmen,
V.
›urinieren, Wasser lassen‹;
zu
harn
.Medizinische Texte.
Bedeutungsverwandte:
brunzen
seichen
anecken
beseichen
brunnen
brunzeln
geharnen
genetzen
gepissen
pissen
2
stallen
Syntagmen:
blut h.
; mit not, wol h., nicht h. können / mögen, jn. h. lassen
.Belegblock:
J. W. von Cube. Hortus
6, 10
(Mainz
1485
): Eppich samen gepulfert vnd inne genōmen mit retich wasser machet fast woͤl harmē vn̄ zurbricht den steyn in der blasen.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
124, 15
(Frankf.
1535
): Corallen benemen das bluͦtspeien / vnnd sind auch guͦt genützt dem der mit not harnet.
Mayer, Folz. Meisterl.
100, 311
(nobd.
, um 1480
): Das sahg die haußfraw des risen und wolt sye behalten und harmt als vil nach in das sie die fluchtigen gar nae ertrenckt het.
Fastnachtsp.
62, 21
(v. 1486
): Furt in hinauß und laßt in harmen | Und bringt mir den saich so warmen.
Ott-Voigtländer, Rezeptar
215v, 4
(Hs. ˹nalem.
, um 1400
˺): Ob du von dem harnstein nit harnen múgest, / so nim in dem merczen ebhoͤwes somen.
Menge, Laufenb. Reg.
2392
(Hs. ˹nalem.
, um 1470
˺): Alle tage am morgen fruͦ | [...] | So soltu [...] | Von úberflússigkeit dich reinen | [...] | Mit huͦsten kratzen vnd do by | Mit stuͦlgang vnd mit harnen.
Sudhoff, Paracelsus
5, 139, 18
(1527
/8
): die do nicht harnen mögent, aus ursachen, das die faeces den urin hinder sich treiben; etlich die blut harnen, aus ursachen das die digestio unzeitig ausgehet von wegen des tartari.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
143, 27
(oobd.
, 1349
/50
): Aristoteles spricht, der leo heb sein pain auf sam ein hunt wenn er harmt.
Eis, Gesundheitsl.
91, 21
(oobd.
, 1520
/30
): der leyb wol gerayniget mit dem stul gang vnd harmen.
Pyritz, Minneburg
3731
; v. Keller, Ayrer. Dramen
2542, 20
; Ott-Voigtländer, a. a. O.
215r, 25
; Löffler, Columella/Österreicher
2, 50, 19
; Turmair
1, 424, 35
; Pfeiffer, a. a. O.
121, 25
; 374, 3
; Schmitt, Ordo rerum
700, 18
; Schöpper
114b
; Stieler
1, 770
.