harfe,
härpfe,
die
;-n/-n
(gelegentlich auch harfen
).1.
ein Saiteninstrument: ›Harfe‹. In den Belegen erscheint die Harfe oft als das Instrument Davids, daneben steht sie für die Harmonie der musica coelestis.Gehäuft religiöse Texte.
Bedeutungsverwandte:
geige
1
laute
leier
psalter
seitenspiel
1
banker
pandor
psalterei
Syntagmen:
die h. (an der hand) halten / schlagen / spielen / streichen / (in der hand) tragen
; mit einer h. singen, auf der h. ein lied schlagen
; die deutsche / himlische / natürliche h
; der klang der h.
Wortbildungen:
harfenist
harfenklang
harfenlaute
harfenspieler
Belegblock:
Karnein, Salm. u. Morolf
110, 1
(srhfrk.
, Hs. um 1470
): Ein dutsche harpff dreit er [Künig Fore] an der hant, | frauwe, die sol dir sin bekant. | sie ist von edelm gestein clar.
Göz. Leichabd.
238, 16
(Jena
1664
): Sie jauchzen mit Pauken / und sind froͤlich mit Harfen.
Schönbach, Adt. Pred.
17, 12
(osächs.
, 1. H. 14. Jh.
): der esel horet die harfe lŭsticlichen die er doch zutrete, ob er sie vunde in dem wege.
Schaer, Pyr.-Thisbe-Sp. III,
177, 388
(osächs.
, 1607
): Darumb, Ihr Instrumentisten, | Lauten-Geÿger vnd harffenisten, | wie Ihr alle heis[s]t mit namen, | Stimmet euer Instrument zu Sammen.
Asmussen, Buch d. 7 Grade
2001
(nobd.
, Hs. A. 15. Jh.
): Wer saget uns von herpfenklanch, | der patriarchen sußen sanch.
Voc. Teut.-Lat.
m viijr
(Nürnb.
1482
): Harpff. ein saytenspil. cytbara.
Sachs
15, 50, 12
(Nürnb.
1557
): Die weiber uns entgegen giengen | Mit harpffen, paucken, thetten singen.
Trunz, Meyfart. Tub. Nov.
18, 4
(Coburg
1626
): Wach auff meine Ehre / wach auff Psalter vnd Harffen.
Bihlmeyer, Seuse
31, 18
(alem.
, 14. Jh.
): daz gedoͤne erklang als suͤsseklich, daz nie kein natúrlichú harpf so suͤsseklich sprach.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
7, 364, 5
(Straßb.
1466
): das psalterien ist wunsame mit der herpffen.
Roloff, Brant. Tsp.
2251
(Straßb.
1554
): Zuͦ kheiner arbeit thet ich [Davidt] nie verzagen / | Die Gottes harpff hab ich getragen.
Wyss, Luz. Ostersp.
99, 55
(Luzern
1545
): dess wir dir lob vnnd tanck sond sagen. | hab ich [Dauid] offt vff der harffen gschlagen.
Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 117, 4
(o. O. [Bodenseegeb.
] 1517
): Würt auch gethoͤnd, wie saitten stoͤnd | Auff ainer lautt, als harpfe.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
2323
(oobd.
, 1607
/11
): Ein klein stückhlin von miniatur, ist ein prustbildl, ein Apollo mit einer harpfen.
Turmair
4, 276, 27
(moobd.
, 1522
/33
): Da pat er si, si solten in nur vor auf der herphen ein lied schlahen lassen.
Thiele, Minner. II,
26, 254
; Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
590
; Hübner, Buch Daniel
1203
; Jahr, H. v. Mügeln
107, 420
; Gille u. a., M. Beheim
225, 54
; Sachs
15, 439, 17
; 23, 276, 11
; Bihlmeyer, a. a. O.
426, 4
; Rieder, St. Georg. Pred.
294, 16
; Roloff, Brant. Tsp.
272
; Heidegger. Mythoscopia
4, 25
; Lindqvist, K. v. Helmsd.
2079
; Koppitz, Trojanerkr.
16674
; Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
349, 4
; 432, 31
; Spechtler, Mönch v. Salzb.
36, 41
; Schmitt, Ordo rerum
665, 6
; Voc. rerum
64v
; Brack
d 1v
; Mylius
H 2v
; Stieler
1, 769
; Schwäb. Wb.
3, 1180
.‒
Vgl. ferner s. v. aufziehen
10.2.
›Schandpfahl, an den Straftäter zum Auspeitschen gebunden werden‹; wohl Ütr. zu 1.Bedeutungsverwandte:
pranger
gak
der
), staupe
Belegblock:
Chron. Strassb.
1019, 22
(els.
, 1344
): so sol man in [Heintze Zisebacken] erdrencken umbe sine boͤsen swuͤre, darumbe er ouch an der harpfen geslagen wart.
Martin/Lienhart
1, 375
; Brinckmeier
961
.