harfe,
härpfe,
die
;
-n/-n
(gelegentlich auch
harfen
).
1.
ein Saiteninstrument: ›Harfe‹. In den Belegen erscheint die Harfe oft als das Instrument Davids, daneben steht sie für die Harmonie der musica coelestis.
Gehäuft religiöse Texte.
Bedeutungsverwandte:
geige
 1,
1
laute
,
leier
 1,
psalter
 1,
seitenspiel
; vgl.
1
banker
,
pandor
,
psalterei
.
Syntagmen:
die h. (an der hand) halten / schlagen / spielen / streichen / (in der hand) tragen
;
mit einer h. singen, auf der h. ein lied schlagen
;
die deutsche / himlische / natürliche h
;
der klang der h.
Wortbildungen:
harfenist
,
harfenklang
,
harfenlaute
(a. 1629),
harfenspieler
(a. 1565).

Belegblock:

Karnein, Salm. u. Morolf
110, 1
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
Ein dutsche harpff dreit er [Künig Fore] an der hant, | frauwe, die sol dir sin bekant. | sie ist von edelm gestein clar.
Göz. Leichabd.
238, 16
(
Jena
1664
):
Sie jauchzen mit Pauken / und sind froͤlich mit Harfen.
Schönbach, Adt. Pred.
17, 12
(
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
der esel horet die harfe lŭsticlichen die er doch zutrete, ob er sie vunde in dem wege.
Schaer, Pyr.-Thisbe-Sp. III,
177, 388
(
osächs.
,
1607
):
Darumb, Ihr Instrumentisten, | Lauten-Geÿger vnd harffenisten, | wie Ihr alle heis[s]t mit namen, | Stimmet euer Instrument zu Sammen.
Asmussen, Buch d. 7 Grade
2001
(
nobd.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
Wer saget uns von herpfenklanch, | der patriarchen sußen sanch.
Voc. Teut.-Lat.
m viijr
(
Nürnb.
1482
):
Harpff. ein saytenspil. cytbara.
Sachs
15, 50, 12
(
Nürnb.
1557
):
Die weiber uns entgegen giengen | Mit harpffen, paucken, thetten singen.
Trunz, Meyfart. Tub. Nov.
18, 4
(
Coburg
1626
):
Wach auff meine Ehre / wach auff Psalter vnd Harffen.
Bihlmeyer, Seuse
31, 18
(
alem.
,
14. Jh.
):
daz gedoͤne erklang als suͤsseklich, daz nie kein natúrlichú harpf so suͤsseklich sprach.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
7, 364, 5
(
Straßb.
1466
):
das psalterien ist wunsame mit der herpffen.
Roloff, Brant. Tsp.
2251
(
Straßb.
1554
):
Zuͦ kheiner arbeit thet ich [Davidt] nie verzagen / | Die Gottes harpff hab ich getragen.
Wyss, Luz. Ostersp.
99, 55
(
Luzern
1545
):
dess wir dir lob vnnd tanck sond sagen. | hab ich [Dauid] offt vff der harffen gschlagen.
Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 117, 4
(o. O. [
Bodenseegeb.
]
1517
):
Würt auch gethoͤnd, wie saitten stoͤnd | Auff ainer lautt, als harpfe.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
2323
(
oobd.
,
1607
/
11
):
Ein klein stückhlin von miniatur, ist ein prustbildl, ein Apollo mit einer harpfen.
Turmair
4, 276, 27
(
moobd.
,
1522
/
33
):
Da pat er si, si solten in nur vor auf der herphen ein lied schlahen lassen.
Thiele, Minner. II,
26, 254
;
Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
590
;
Hübner, Buch Daniel
1203
;
Jahr, H. v. Mügeln
107, 420
;
Gille u. a., M. Beheim
225, 54
;
Sachs
15, 439, 17
;
23, 276, 11
;
Bihlmeyer, a. a. O.
426, 4
;
Rieder, St. Georg. Pred.
294, 16
;
Roloff, Brant. Tsp.
272
;
Heidegger. Mythoscopia
4, 25
;
Lindqvist, K. v. Helmsd.
2079
;
Koppitz, Trojanerkr.
16674
;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
349, 4
;
432, 31
;
Spechtler, Mönch v. Salzb.
36, 41
;
Schmitt, Ordo rerum
665, 6
;
Voc. rerum
64v
;
Brack
d 1v
;
Mylius
H 2v
;
Stieler
1, 769
;
Schwäb. Wb.
3, 1180
.
Vgl. ferner s. v.
aufziehen
 10.
2.
›Schandpfahl, an den Straftäter zum Auspeitschen gebunden werden‹; wohl Ütr. zu 1.
Bedeutungsverwandte:
pranger
; vgl.
gak
(
der
),
staupe
 1.

Belegblock:

Chron. Strassb.
1019, 22
(
els.
,
1344
):
so sol man in [Heintze Zisebacken] erdrencken umbe sine boͤsen swuͤre, darumbe er ouch an der harpfen geslagen wart.
Martin/Lienhart
1, 375
;
Brinckmeier
961
.