handwerksman,
der
;–/handwerksleute
.1.
wie handwerker
2, sowohl gebraucht für den sein Gewerbe innerhalb des Zunftwesens Treibenden wie für denjenigen, der nach Auskunft des Orientierungsfeldes, in dem er vielfach aufgeführt wird (arbeiter
2, bauer
(der
) 1, bauersman
, dienstman
, taglöner
) in der sozialen Nähe dieser Bevölkerungsgruppen zu sehen ist; man vgl. die Syntagmen und die Belege; vgl.
hand
4.Bedeutungsverwandte:
gewerbender
gewerbsman
künstler
werkman
handwerker
Syntagmen:
den h. anklagen / beschädigen / zalen
; der h. (aus)wandern / brauen / mälzen / predigen / steuern, nicht schenken, gewerbe / kaufmanschaft / handlung treiben, hunger / not leiden, den Juden nicht schaffen, etw. teuer versetzen, jn. beschweren, jm. sein ampt niederlegen
; dem h. zu arbeiten geben, handreichung tun, das werk verbieten, dem h. schwer sein
; um die h. ordnen, das [...]
; der arme / artliche / getreue / gute / künstliche / leichtfertige / werklose h.
; die bruderschaft / zunft der handwerksleute
.Belegblock:
v. Tscharner, Md. Marco Polo
25, 18
(osächs.
, 2. H. 14. Jh.
): Ouch tar keyn koufman odir hantwerkis man haldin eyn hunt odir eyn krymmenden vogil.
Gille u. a., M. Beheim
328, 461
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): kain edel volk mit neute, | nur paur und hantwerk leute.
Chron. Nürnb.
5, 635, 7
(nobd.
, E. 15.
/A. 16. Jh.
): wie vil ein ieder in seiner haubtmanschaft hab von armen hantwerkleuten, taglonern und hausarmen hausgesinden.
Voc. Teut.-Lat.
m vijv
(Nürnb.
1482
): Hantwerckman. werckman: artifex. manūalis. mechanicus. oder vnkeuscher. negociator. oder geschefftiger.
Köbler, Stattr. Fryburg
212, 3
(Basel
1520
): yeder gewerbender / als gewandtschnider / kremer / appotecker [...] deßglichen goldschmid / kannengiesser / vnd ander handtwerchßlüt.
Welti, Stadtr. Bern
176, 18
(halem.
, 1373
): vmb die weber, zimerluͥt, tachnagler, wullsleger, kuͥrsenner vnd vmb ander antwerch luͥte [...] haben wir geordnot [...], daz [...].
Jörg, Salat. Reformationschr.
405, 21
(halem.
, 1534
/5
): So hands lang zytt ein heimlich versamlung ghan / die leyen und hantwerckslüt gbredyett by der nacht.
Schmidt, Rud. v. Biberach
168, 26
(whalem.
, 1345
/60
): drier hant volk: die wisen ze rate, ritter zvͦ stritte, hantwerch luͥte zvͦ dienste.
Maaler
212r
(Zürich
1561
): Handwercksman̄ (der) Homo operarius, Artifex. Artlicher vn̄ kunstlicher Handwercksman̄.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron.
69, 13
(schwäb.
, 1550
): wie jeider soll bekleidtt sein, er wer edell oder onedell, fyrst oder her, ritter oder knecht, graffenn, vögttenn, ampttmann, hantwerkleitt, pursman, frawenn.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
2, 315, 7
(schwäb.
, 1586
): Kainerlai Juden [...] soll niemands under sein obdach lassen, [...] auch kain handswerkman inen schaffen.
Auer, Stadtr. München
348, 4
(moobd.
, 1347
): Ez sol chain hantwerchsman daz werk, daz im ze würken ist geben, nicht teurer versetzen [...], dann umb als vil, als sein lon ist.
Straus, Juden Regensb.
1100, 38
(oobd.
, 1519
): hunger und not und großen zwang | das lydt der arme handwerksman.
Wopfner, Bauernkr. Tirol
112, 33
(tir.
, 1525
): damit unns sŏlher wochnmarckht zŭ voran dem hanndtwerchs- und gemainen man zŭ gŭet dŭrch die geistlichn [...] nit abgestrickht werde.
Toeppen, Ständetage Preußen
1, 42, 11
; Peil, Rollenhagen. Froschm.
289, 891
; Helbig, Qu. Wirtsch.
2, 118, 18
; Kollnig, Weist. Schriesh.
164, 42
f.; Köbler, Ref. Franckenfort
48, 6
; Thiele, Chron. Stolle
185, 17
; Chron. Nürnb.
5, 577, 9
; Köbler, Ref. Nürnberg
346, 20
; Buck, U. v. Richent. Chron. Conz.
63, 5
; Welti, Stadtr. Bern
527, 36
; Rennefahrt, Gebiet Bern
822, 28
; Diehl, Dreytw. Essl. Chron.
29, 1
; Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 762, 49
; Koller, Ref. Siegmunds
270, 29
; 321, 23
; Auer, Stadtr. München
176, 3
; 347, 9
; 422, 8
; UB ob der Enns
10, 623, 1
; Leidinger, V. Arnpeck
699, 6
; Wopfner, Bauernkr. Tirol
42, 1
; 62, 28
; Mylius
H 3r
; Schwäb. Wb.
3, 1139
; Rwb
5, 162
.‒
Vgl. ferner s. v. amptsheller
, anstehen
8, bank
8.2.
s. handwerk
9.