handreichen,
V.
1.
›jm. etw. überreichen, übergeben; jm. etw. abgeben, liefern, besorgen, zur Verfügung stellen‹; im Unterschied zu 2 mit deutlicher Vorstellung des Mitwirkens der Hand; zu
hand
1.Bedeutungsverwandte:
dar|reichen
geben
liefern
überliefern
zuschicken
anhändigen
antworten
aufantworten
aufgeben
auftragen
ausfolgen
aushändigen
auslangen
behendigen
1
bereichen
geantworten
Syntagmen:
(jm.) etw.
(z. B. einen brief, geld / wachs / weizen / zinsen, gülte
) h
.Wortbildungen
handreiche
handgrif
handreichung
Belegblock:
Herborn u. a., Rechn. Jülich
32, 20
(rib.
/snfrk.
, 1398
/9
): so was sy my dair van [opkomi(n)ge] gelevert ind hantreickt hebben.
Chron. Köln
1, 281, 1
(rib.
, um 1400
): warumb si ouch den selven brief hinder in gehalden und deme rade vur niet gehantreikt enhedden.
Schade, Sat. u. Pasqu.
3, 62, 29
(obd.
, 1521
): wo nun x priester uf x pfründen seßen, würd den armen lüten mer gehantreicht dan wo einer allein x pfründen hette.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
10, 203, 5
(Straßb.
1466
): den streittern sullen sy nichtz geben nach sullen in hantreichen
[
darreychennFroschauer
1530: ;
zu schickenLuther
1534ff.: ]
weitz harnisch gelt schiff. Köbler, Stattr. Fryburg
100, 9
(Basel
1520
): es ist ein bloͤder contract / der nit anders dañ durch handreichung des getuschten dings gevestnet würdt.
Schmitt, Ordo rerum
122, 13
(oobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Mancipium hantriche – handgriff – hantraich gfanger diener.
Loesch, Kölner Zunfturk.
2, 113, 3
; Wyss, Limb. Chron. U
137, 50
; Kurrelmeyer, a. a. O.
10, 233, 7
; Pfälz. Wb.
3, 639
.2.
›jm. dienen, zur Hand gehen, behilflich sein; Hilfs-, Handlangerdienste leisten‹; vgl.
hand
1; 4.Bedeutungsverwandte:
dienen
handdienen
handstrecken
warten
ambächten
aushelfen
beispringen
gedienen
helfen
Wortbildungen:
handreich
der
) ›Hilfeleistung‹ (a. 1276).Belegblock:
Ziesemer, Proph. Cranc Ez.
44, 17
(preuß.
, M. 14. Jh.
): nichtisnicht wullinis sal an in syn, wen sy hantreichin
[Luther 1545:
dienen]
bynne den phortin des inrin vrithovis. Gerhardt, Meister v. Prag
88, 13
(Hs. ˹nobd.
, 1477
˺): wer mir hantreicht den wirt mein vater eren.
Schmitt, Ordo rerum
614, 6
(omd.
, 1466
): Ministrare hanthrechen – hantstrecken – hantdeynen.
Chron. Nürnb.
2, 525, 28
(nobd.
, um 1450
): das man die zwen knecht in der herberg in zu gut bestellet hab, ir zw warten und zu hantreichen.
Ebd.
4, 257, 22
(15. Jh.
): 3. karrnpüchsen eins models und 3 taglöner, die in hantraichten zu irr notturft.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
3, 16, 8
(Straßb.
1466
): Zuͦ den mynnern kunsten will ich kumen: die man nit hantreicht mit der czungen sunder mit der hant.
Rechn. Kronstadt
3, 418, 7
(siebenb.
, 1547
): 2 Knaben haben 11 tag Schindelen gereicht vnd sonst gehantreicht (asp. 10).
Ziesemer, a. a. O.
7, 10
; Gerhardt, a. a. O.
194, 12
; Mayer, Folz. Meisterl.
52, 37
; Drescher, Hartlieb. Caes.
66, 4
; Voc. Teut.-Lat.
n vjr
; Schwäb. Wb.
3, 1127
.