halter
(vereinzelt mit Uml.:
hälter
), der
;–/-Ø
+ Uml.1.
s. halten
1.2.
s. halten
18.3.
s. halten
28.4.
s. halten
32.5.
›Behälter; kleiner Teich; korbartiges Behältnis‹, jeweils zum Aufbewahren, Absperren von Tieren (Fischen, Gänsen); vgl.
halten
7.Wortbildungen:
halterfas
Belegblock:
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
195, 15
(osächs.
, 1570
/7
): Darnach schneidet man sie [Fohren] klein würfelicht und wirft solche stucklein in die helter oder tröge.
Ebd.
205, 3
: Wie man einen kleinen teich oder helter, [...] vorwahren soll.
Voc. Ex quo R
256
(nürnb.
, 1. Dr. 15. Jh.
): Reservatorium [...] ain halder vaß.
Mell u. a., Steir. Taid.
138, 25
(m/soobd.
, 17. Jh.
): wenn einer ein gans hat, soll sie ein halter haben im stall, und außer dem stall.
Rechn. Kronstadt
3, 491, 35
(siebenb.
, 1552
): hatt er geschnÿden beÿ das Schlos zum Haltter vnnd zuͦ den Doreren 62 Dÿll.
Ermisch u. a., a. a. O.
202, 4
; 238, 10
; Rechn. Kronstadt
3, 57, 2
; Rwb
4, 1525
.‒
Vgl. ferner s. v. ausfischen
1.6.
›Viehhirte‹; in den Belegen mehrfach in Bezug gesetzt zum biblischen Gleichnis vom guten Hirten, obenso in Verbindung gebracht mit fahrenden, sozial randständigen Gruppen der Bevölkerung; vgl.
halten
26.Obd.; gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
hüter
halte
der
).Syntagmen:
den h. behausen / herbergen / schlagen, heissen / weisen
[+ Hauptsatz im Konj.]; der h. zum wolf werden, zum wein gehen
; dem h. raten
[+ Hauptsatz], dem h. vieh zutreiben
; von dem h. etw
. (z. B. käse
) kaufen, mit den haltern spielen, sich mit haltern besamenen
; der h. der schafe
; der getreue / gute h
.Wortbildungen:
haltereintrieb
halterhaus
halterin
Belegblock:
Wedler, W. Burley. Liber
67r
(moobd.
, v. 1452
): Ains mals rieten die wolf den hallternn, sy solten mit in ainenn fryde haben.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
145, 19
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): Darumb ist geweyhet infel und stab als huet und stab als ainem pilgram und halter und nicht eysenhuet und spyeß.
Winter, Nöst. Weist.
2, 356, 11
(moobd.
, 1629
/32
): das iederman [...] abends auch zu rechter zeit nach dem haltereintrieb haimbfahren und gehen [soll].
Ebd.
3, 18, 31
(1581
): und auf gleiches gesteen das halterhauß erbaut werden solle.
Ebd.
4, 385, 30
(16.
/17. Jh.
): so man einem ein pfand nimbt, es sei graßerin oder halterin [...], und das pfand nit besuecht vor dem dritten tag bei dem richter, der hat gefrävelt.
Siegel u. a., Salzb. Taid.
60, 42
(smoobd.
, 17. Jh.
): solle ainicher soldath, auslendischer petler, störzer, halter, zigeiner, henker [...] weder bhaust, beherbergt oder anderweitige unterschlaipf geben werden.
Ebd.
312, 8
(Hs. 17. Jh.
): Wan ainer von holtern käß, schmolz, oder ander ding kauft und man waiß, das si das nit zu verkaufen haben, der ist dem gericht zu peen mark 32 ℔ ₰.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch.
19, 20
; Grossmann, a. a. O.
102, 5
; Winter, a. a. O.
1, 265, 5
; 2, 867, 16
; 4, 235, 20
; Mell u. a., Steir. Taid.
123, 21
; Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
168, 26
; 378, 1
; ders., Steir. Landr.
170
.‒
Vgl. ferner s. v. abschatzung
1, abtreiben
3, abweisen
3.