hadern,
V.;
zu 2
hader
.›Gezänk, Unruhe stiften; mit jm. hadern, streiten, sich unfreundlich, zänkisch gegen jn. benehmen; jm. zürnen; gegen etw. (z. B. den Glauben) eifern‹; ütr. auch: ›Liebesgeplänkel vollziehen‹; insgesamt stärker auf persönliche Zwistigkeiten bezogen als
2
hader
.Bedeutungsverwandte:
fechten
keifen
2
kiffeln
kriegen
rumoren
streiten
wörteln
zanken
zürnen
kiefern
Syntagmen:
mit jm
. (z. B. mit dem kämerer / teufel, mit got
) / etw.
(z. B. mit dem glauben
) gegen jn. h., vor gericht, auf dem markte, mit worten h
.Wortbildungen
haderer
krieger
lotterbube
zanker
hadergeschäft
haderlisman
haderlisleute
-lis
wohl zu Lisbet
; a. 1518), haderschrift
haderspiel
hadertag
haderung
haderwerk
Belegblock:
Schöpper
22a
(Dortm.
1550
): Contendere. Zweyen kifflen zancken haddern keiffen kriegen.
Luther, WA
17, 2, 22
(1522
): Juͤdische eyfferer, die mit dem glauben haddern.
Ders. Hl. Schrifft.
Ps. 103, 9
(Wittenb.
1545
): Er wird nicht jmer haddern
[
zürnenEck
1537: ;
traͤwenDietenberger
1534: ]
/ Noch ewiglich zorn halten. Schade, Sat. u. Pasqu.
2, 88, 29
(o. O. 1521
): zuͦ kirchlicher wirdigkait setzent ir herfür die unwirdigen lotterbuͦben und hadrer.
Voc. inc. teut.
k vjr
(Speyer
um 1483
/4
): Haderer vnd kriger gestuosus [...] litigiosus.
Opel, Spittendorf
480, 11
(osächs.
, um 1480
): wer sich da mit den leuten uff dem marckte hadern welde uff solche kurtze zeit.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
144r, 47
(Leipzig
1588
): Es ist kein Streit noch Haderschrifft / auff keines mensche͂ schimpff oder vngelimpff gerichtet.
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
389, 3814
(Zwickau
um 1540
): Drumb schewet euch gar nichts / schmeist imer zu | Saufft / schreyet / zancket / hadert habt kein ruh.
Fastnachtsp.
893, 2
(Straßb.
o. J.): Ein sölich närrisch haderspyl | Mit bochen, hadren, schelten, fluochen.
Maaler
204v
(Zürich
1561
): Sy haderend vñ woͤrtlend mit einanderen wie die weyber.
Ebd.
204r
: Haderer [...]. Zorniger vnnd vnruͤiger Haderer der nit ruͤwig ist / er stiffte dann vil zancks vnnd haders an.
Heydn. maister
37v, 15
(Augsb.
1490
): ein haußfraw die was neÿdig seiner schoͤnen maget / dÿe er het / daru͂o sÿ jren keüschen man / mit taͤglichem hadern vmbtrib.
Chron. Augsb.
9, 316, 5
(schwäb.
, 1536
): und riß sich die sach immer (mer) ein, daß (sie) je lenger je größer ward (und) des haderwercks kain end was.
Klein, Oswald
99, 10
(oobd.
, v. 1408
?): Wolauff, gesell, | wer hadren well | für ungevell, | der vleiss sich freuden ungeswacht.
Anderson u. a., Flugschrr.
3, 9, 25
; 11, 4
; 7, 8, 23
; 29, 15, 14
; Luther, WA
9, 140, 13
; 21, 67, 25
; 24, 266, 19
; 28, 523, 1
; 33, 396, 23
; Lohmeyer, K. v. Nostitz
189, 6
; Kurz, Waldis. Esopus
2, 24, 9
; Wolf, Norm im sp. Ma.
3931
; Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
49, 33
; Sachs
11, 433, 19
; 14, 68, 30
; 19, 302, 11
; Chron. Augsb.
9, 309, 4
; Turmair
4, 60, 3
; 5, 410, 16
; Winter, Nöst. Weist.
4, 352, 33
; Voc. inc. teut.
k vjr
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
217
; Dietz, Wb. Luther
2, 201
f.; Rwb
4, 1389
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
166
; Schwäb. Wb.
3, 1015
ff.‒
Vgl. ferner s. v. abgehen
11, anschnarren
, ansprechen
8.