grobian,
der
.1.
›ungebildeter, tölpelhafter Mensch, Rüpel‹, häufig als Schimpfwort für den Bauern gebraucht; zu
grob
6.Bedeutungsverwandte:
tölpel
Belegblock:
Mieder, Lehmann. Flor.
350, 16
(Lübeck
1639
): Dem Grobianus ist gut Weißheit oder Geschickligkeit zu vertrawen / man suches nicht bey jhme.
Luther, WA
41, 409, 12
(1535
): so bistu ein saw, grobiane.
Spanier, Murner. Schelmenz.
21, 1
(Frankf.
1512
): Sus, sauw / grobians heißt eyn schweyn, | Der nüt kan, den eyn vnflat seyn, | Uon dem mit worten / wercken / berden | Die mor im stall můß kronet werden, | [...] | Beneueneritis nobis, her grobian!
Sachs
23, 158, 5
(Nürnb.
1559
): Wan wir haben hir ainen gspon, | Der kumbt her von sant Grobion | Und wil zu sant Dölpian gen.
Spanier, Murner. Narrenb.
10, 90
(Straßb.
1512
): Darumb blybt er ein grobian, | Das heißt zů gůttem tütsch ein loß, | Vnd blybendt im syn oren groß.
Henisch
1747
(Augsb.
1616
): Grobian / toͤlpel bardus.
Lemmer, Brant. Narrensch.
72, 1
; 49
; Dietz, Wb. Luther
2, 171
; Eckel, Fremdw. Murners.
1978, 95
.2.
Titel eines der meist gelesenen Bücher des 16. Jhs.: s. Dedekind/Scheidt. Grob. (Worms 1551
).Belegblock:
Schade, Sat. u. Pasqu.
1, 160, 219
(1587
): Da etliche magistri cantores beisamen saßen. | ich dacht, sie repetierten den Cisioianum: | So declinierten sie den Grobianum.