gosche,
die
.verächtlich für den menschlichen Mund: ›Maul, Gosche‹; dazu als Metonymie: ›Maulschelle‹.
Bedeutungsverwandte:
1
maul
plerpe
schlund
schnauze
Belegblock:
Lichtenstein, Lindener. Katzip.
246
(o. O. 1558
): dann er het ein treflich groß weyt maul, fünf elen lang, [...]: das möcht mir ein gůte gossche oder plerpe sein, die einer fůrmanns-tasche nit ubel anstünde.
Ebd.
302
: [des mägdleins můtter] schlegt den gůten kürschner für sein schnautzen, das im die griffen an der goschen kleben, und die wurst recht briete, und das mawl drüber verbrennet.
Sachs
14, 97, 13
(Nürnb.
1550
): Ich geb dir schier ein guts inn goschen, | Du unflat.
Ebd.
20, 121, 6
(1560
): Wie hat er so ein weite goschen! | Zwen hetten wol habern drinn droschen.
Maaler
190r
(Zürich
1561
): Die Goschen zerzeeren. Rictum distendere, Den schlund aufthůn.
Henisch
1683
(Augsb.
1616
): Die Goschen zerzerren / den Schlund auffthun.
Eschenloher. Medicus
57, 3
(Augsb.
1678
): [als] der boͤse Bub sein vngewaschene Goschen wieder seinen Vatter auffthaͤte / ist vnder wehrender Mahlzeit der boͤse Geist in denselben gefahren.
Martin/Lienhart
1, 238
; Schweiz. Id.
2, 480
(a. 1596
; für die Metonymie); Schwäb. Wb.
3, 752
.