glufe,
s.
1
die
;zur Wortgeschichte und etymologischen Einordnung s.
Dwb
f.; 4, 1, 5, 430
Schweiz. Id.
f., s. auch 2, 607
1
gufe
.1.
›Stecknadel (oder ein vergleichbares Kleingerät)‹; auch Tendenz zu: ›ein wenig‹.Phraseme:
nicht einen glufenspiz verdienen
›sich nicht im geringsten verdient machen‹.Bedeutungsverwandte:
1
gufe
nadel
steftnadel
steknadel
Syntagmen:
eine g. in etw. stecken / stossen; etw.
(z. B. eine ader
) mit einer g. aufstechen, ein kind mit glufen stechen, etw. mit einer g. aneinander heften, um glufen spielen
.Wortbildungen
glufenknopf
eines glufenknopfes gros
›ein Körnchen, sehr wenig‹; a. 1594), glufenspiz
glufenstat
Belegblock:
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
225, 31
(osächs.
, 1570
/7
): Steck in ein ide kugel
[weiter oben:
Fuchskugel]
ein nadel oder gluffen und stoß sie nach einander darein. Dasypodius
336v
(Straßb.
1536
): Glufe / oder gufe. Acicula.
Glatz, Chron. Bickenkl.
42, 34
(önalem.
, um 1640
): müeste auch die wirdige muetter priorin mit einer guet iar schankung versehn sein, welches bisweilen nur babirine bildlin waren oder gluffen.
Chron. Augsb.
3, 527,
Anm. 6 (schwäb.
, 1490
/1500
): da martterten die juden das kind und stachen es mit glunffen und rissen es mit zangen.
Barack, Zim. Chron.
1, 340, 32
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): befliss er sich, wo es ihe sein konte, mit den junkfrawen und megten zu spilen umb gluffen. Denen stall er dann zu mehrmaln die gluffen.
Ebd.
1, 442, 28
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): der heftet dem gueten priester die alb und das lang badhembt mit ainer gluffen an ainandern.
Henisch
1669
(Augsb.
1616
): Gluf / Glufen / Stechnadel / stefftnadel / ein zart Naͤdele / zum hefften dienlich / so die naͤhern brauchen / vnd etwas darmit anhefften / acicula, spina.
Deinhardt, Ross Artzney
38
(oobd.
, 1598
): Vnder irer [taube] flügln findestu ain ader, Die stich auf mit ainer nadl oder glufen.
Schweiz. Id.
10, 692
; 11, 1728
; Schwäb. Wb.
3, 718
.2.
›Spange, Fibel‹.Bedeutungsverwandte:
fürspange
1
gufe
heftel
spindel
spinter
vorspange
heft
Belegblock:
Voc. Teut.-Lat.
l jr
(Nürnb.
1482
): Glufe gufe heftlein spendel furspang. spinter spintrum.
Brack
b 4r
(Basel
1483
): Spinter. ein vorspang. od’ ein gluff.
Hulsius G iijf.
3.
›Klippe‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. glind
Belegblock:
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
151
(a. 1515
).