gliz,
der
,1
glitze,
die
der
, beide Bildungen bei Apokope und Unerkennbarkeit des Genus nicht unterscheidbar.1.
›Glanz, das Glänzen (z. B. von Waffen), das Strahlen, Leuchten (mehrfach: der Sonne); das Glühen‹; auch in poetischer Ütr.; vgl.
glitzen
1.Älteres und mittleres Frnhd.; nahezu ausschließlich obd.; Verstexte.
Bedeutungsverwandte:
glanz
der
) 1, glast
klarheit
schein
der
) 2, stral
Wortbildungen:
gliz
Belegblock:
Schöpper
31b
(Dortm.
1550
): Splendor. Scheyn glantz glitz glast strohl clarheit.
Pyritz, Minneburg
2262
(nobd.
, Hs. um 1400
): Der virde stam der heißet | Scharpfes verstentnizze | Uff din [Mynne] gemyntes glizze
(Form und genaue Bedeutung unsicher, wohl: ›strahlende Liebe‹).
Gille u. a., M. Beheim
298, 39
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): frume du [Fron gaist] nu schir | dein hiez glicz brunstig dünstig feüre.
Bartsch, Reinfrid
1516
(halem.
, Hs. 14. Jh.
): von golde ein strîmel, diu brach | von obnen ab unz in den spiz, | und gâben dar ûz liehten gliz | von zobel rîcher rôsen drî.
Primisser, Suchenwirt
3, 154
(oobd.
, 2. H. 14. Jh.
): Der spiegel glitz was worden fal.
Ebd.
41, 271
: Ob di sunne mit ir glitz | Di fruht wolt mit ir grozzn hitz | Verprenn, daz wert des monn chelt.
Niewöhner, Teichner
464, 110
(Hs. ˹moobd.
, 1370
/80
˺): also drat man sicht die glitz, | da wirt rauch und hitz enphunden | mit enander zuͦ ainen stunden.
Klein, Oswald
104, 20
(oobd.
, 1429
): der sunn verlos von seim geschrai | zu Hauenstain den glitz.
Pyritz, a. a. O.
3382
; Gille u. a., a. a. O.
452, 61
; Niewöhner, a. a. O.
155, 119
; Klein, a. a. O.
32, 30
; Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
322, 7
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
150
; Martin/Lienhart
1, 264
; Schwäb. Wb.
3, 698
.2.
steht mit gen. explicativus für den Inhalt des Genitivausdrucks.Älteres und mittleres Frnhd.; Verstexte.
Belegblock:
Kochendörffer, Tilo v. Kulm
4224
(preuß.
, 1331
): Wi er daz gut besicze | Vor ungeluckes glicze.
Gille u. a., M. Beheim
447, 70
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): daz merken wir pei Luciver. | der siczet in der helle hicze | und in des feures glicze.
Koppitz, Trojanerkr.
14464
(Hs. ˹noschweiz.
, 15. Jh.
˺): Alle mine witze | Waren in jamers glitze | Komen.
Klein, Oswald
27, 78
(oobd.
, 1420
/21
): unser grosse missetat, | die wir tëglich begen durch sünden glitze.
3.
›Glatze, Kahlkopf‹; als Ütr. zu 1 motivierbar; vgl. die diesbezügliche Diskussion im Dwb
.4, 1, 4, 7763
Bedeutungsverwandte:
vgl. blösse
glatze
kale
kalheit
kalkopf
platte
Belegblock:
Lappenberg, Fleming. Ged.
478, 39, 2
(1636
): Der kahle Sandhauf‘ hier, der auch den dürren Reisern | nicht halbe Nahrung gibt, der seine Glitz‘ entblößt, | Latona, hoch für dir
[ütr.: ›kahler, heller Bergscheitel‹?].
Opitz. Poeterey
10, 33
(Breslau
1624
): ebener massen wie Julius Cesar seine kahle glitze / sie jhre vnwissenheit vnter dem Lorberkrantze verdecken.
Henisch
1652
(Augsb.
1616
): Kale glitze / hat eine spitze.