glenz,
das
der
,die
;-es, -en(s)
oder -Ø/–
;gelenz
und 1
lenz
.›Frühling, Lenz‹.
Gehäuft obd.
Phraseme:
im glenz trauben suchen
›Unsinniges tun‹; sich den glenz stechen lassen
›sich einen faulen Lenz machen‹.Bedeutungsverwandte:
früling
1
lenz
Syntagmen:
der g. ankommen / daher
3
brechen / her dringen, sich anheben
; im glenzen säen
; der anfang, die zeit des glenz(en)
; der wonnigliche g
.Wortbildungen:
glenzblume
glenzet
länzlich
manzeitig
meizeitig
glenzig
glenzling
Maaler
).Belegblock:
Kurz, Waldis. Esopus
4, 37, 27
(Frankf.
1557
): Also auch wer nit gerne arbeit, | Der findt auch wol zu aller zeit | Ursach, das sich den Glentz leßt stechen, | Solt ers auch von eim Zaune brechen.
Gille u. a., M. Beheim
338, 10
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): sein [mai] wunnigliches glencz | uns pringet schöns gepflencz | in haiden und in anger
[hier möglicherweise Wortspiel mit
glänzen].
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
3, 163, 2
Var. (Straßb.
1466
): Er gienge aus von dann. in der zeit des lentzen
[Var. 1475
glaͤntz]. 2
–1518: Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 135, 18
(Straßb.
1522
): in dem Glentzen het er zuͦ seyen, in dem Herbst het er zuͦ herbsten.
Warnock, Pred. Paulis
25, 25
(önalem.
, 1490
/4
): welcher im glentz welt truben suͦchen an den reben und frúcht an den pomen, der wär ain tór.
Schmitt, Ordo rerum
455, 7
(salem.
, 2. Dr. 15. Jh.
): Vernalis meycidig [...] glenczet [...] manczeitig [...] lenczleich.
Maaler
184r
(Zürich
1561
): Es ist der fruͤling oder das Glentz. [...]. Die voͤgelin hebe͂d an zuͦ singen im Glentz. [...]. Im Glentz gruͤnen oder bluͤyen. [...]. Wenn die Soñ im Stier ist / so bricht das Glentz dahaͤr. [...]. Glentzbluͦmen (die) Verni flores. [...]. Glentzling (der) Jaͤriger stier.
Dreckmann, H. Mair. Troja, S.
28, 21
(oschwäb.
, 1393
): an der zeit, [...], in dem sich naht und tag gleihet, und hebt sich an daz glentz.
Kurz, Waldis. Esopus
2, 93, 5
; Mayer, Folz. Meisterl.
93, 51
; Kurrelmeyer, a. a. O.
7, 350, 12
Var.; Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
2, 241, 17
; Bächtold, N. Manuel. Papst
97, 1782
; Österley, Steinhöwels Äsop
179, 27
; Brack
a 3v
; Voc. Teut.-Lat.
l ijv
; Henisch
1624/5
; 1648
.