glükhaft,
glükhaftig,
Adj.;
beide Bildungen mit ungefähr gleicher Häufigkeit; alle Syntagmen und Wortbildungen auf
-haft
normalisiert; vgl. das Bedeutungsfeld von
glüklich
,
glüksam
 1,
glükselig
 1.
1.
›glücklich, vom Glück und Schicksal begünstigt, unbeschwert, gut‹; eher vom Gefühlszustand und der Begünstigung von Personen als von Sachen gesagt;
vgl.
glük
 1.
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Literatur‘.
Bedeutungsverwandte:
glüksam
 1,
glükselig
 1,
voller glük
,
wolfarig
.
Gegensätze:
unglükhaft
.
Syntagmen:
j. g. sein
(mehrfach);
den glükhaften
(subst.)
neiden
;
der glükhafte man, die glükhafte stat / zeit, das glükhafte jar / wesen
(e. P.).
Wortbildungen:
glükhaften
.

Belegblock:

Schöpper
53a
(
Dortm.
1550
):
Fortunatus. Gluͤcksam gluͤckhafft gluͤckselig wolfarig.
Mieder, Lehmann. Flor.
838, 9
(
Lübeck
1639
):
Niemand ist vngluͤckhaffter / als der stets gluͤckhafftig ist.
Lappenberg, Fleming. Ged.
366, 27, 20
(
1635
):
Seid frisch am Geist’ und auch am Leibe, | seid glückhaft allzeit.
Opitz. Poeterey
55, 25
(
Breslau
1624
):
ich schewe mich nicht den zuestand der Poeten vnd jhr gluͤckhafftes wesen mit dem vnruhigen [...] leben der Redner zue vergleichen.
Voc. Teut.-Lat.
k vijr
(
Nürnb.
1482
):
Geluckhafften. geluckhafftmachen. fortunatu͂ fac‘.
Ebd.
k vijv
:
Geluckhafftiger. voller gelucks. [...] fortunatus.
Ebd.
l iiv
:
Gluckhafftiger. tropicus. [...] fortunatus
(hierher?).
Sachs
6, 137, 21
(
Nürnb.
1549
):
Ich glaub, das kein glückhaffter mann | Auff erd sey, der mir gleichen kan.
Matthaei, Minner. I,
8, 393
(Hs.
15. Jh.
):
geluͤkhafften nydet sie [gerechtikeyt] nit, | Got zu dienen ir sit plit.
Maaler
186v
(
Zürich
1561
):
Ein reyche Glückhaffte statt.
Chron. Augsb.
4, 2, 3
(
schwäb.
,
v. 1536
):
erbüt ich mich gegen e. h. wie ain undertheniger, williger capplan, welche der almechtig got mit gesunder, frölicher, glickhaffter, lanckwiriger zeit auffenthalten wel.
Fischer, Eunuchus d. Terenz
102, 15
(
Ulm
1486
):
du wert glükhafft es gieng doch gantz nach deinem willen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
172, 14
(
oobd.
,
1349
/
50
):
Der vogel bedäut uns die läut, die in glückhaftiger zeit træg sint.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
439, 5532
;
Knape, Messerschmidt. Bris.
2, 61
;
Sachs
2, 399, 8
;
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 308, 25
;
Behrend, Spangenb. Anbindbr.
12, 41
;
Warnock, Pred. Paulis
12, 152
;
Heydn. maister
17v, 3
;
Wedler, W. Burley. Liber
19r
;
Turmair
5, 149, 12
;
Maaler
186v
;
Henisch
1655
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
150
;
Schwäb. Wb.
3, 713
.
Vgl. ferner s. v.
alshaut
,
anschlägig
 2.
2.
›glückbringend, glückverheißend‹;
vgl.
glük
 1; 2; 4.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
glüklich
 2.

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
235, 45
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
wer glaubt an tages czeite, | Das aine fur dy andern pey | dem menschen glukhafftiger sey.
Bihlmeyer, Seuse
394, 25
(
alem.
,
14. Jh.
):
das der goͤtlich nam Jesus, [...], daz der gelúckhaftig nam so tief in úwer herz ist gesenket, daz [...].
Plant u. a., Main. Naturl. 294vc,
23
(
ohalem.
, Hs.
E. 14. Jh.
):
Jvpiter vn̄ venu
s
sint geluckehaft. Saturnus vn̄ Mars vbil.
Turmair
4, 968, 29
(
moobd.
,
1522
/
33
):
SEVERINA AVG. VENVS FELIX. Severina, römische kaiserin, die glückhaft göttin Venus.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
150
.
3.
s.
glük
 3.
4.
s.
glük
 4.
5.
s.
glük
 6.
6.
s.
glük
 7.