glän,
glen,
die
;-en/-en
;Kontraktion von
s. auch mhd.
glævîne, glevine
›Lanze‹
(Lexer
; 1, 1030
Dwb
); 4, 1, 4, 7595
glefe
. – Gewisse Beleghäufung in berichtenden Texten.
1.
›Waffe, Stoß-, Wurfwaffe‹; speziell: am ehesten ›Lanze‹; auch: ›Spieß‹.Bedeutungsverwandte:
spies
Syntagmen:
die g. biegen / brechen / halten, enzwei stechen, jm. die / eine g. nachfüren / schaffen, eine g. gegen jn. zucken
; die g
. (Subj.) ganz (sein)
; das blat gleich einer glenen spiz sein
; mit der glenen schiessen, einen hund erstechen, jn. nieder stechen, zu jm. reiten, jn. mit glenen
[wohin] schicken, ein reiten mit glenen rennen, einander mit glenen abrennen
; die gebrochene / lange / scharpfe g
.; das eisen der glenen, einer glenen lang
.Wortbildungen:
glenenmächer
gläner
Belegblock:
Aubin, Weist. Hülchrath
82, 18
(rib.
, 1578
): so weit man mit einem pferd reiten und einer glehn [...] schießen kan.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
170, 20
(rhfrk.
, um 1435
): O(t)ger sweyg vnd bouge sin glene, vnd stach yr eynen dar nider.
J. W. von Cube. Hortus
117, 5
(Mainz
1485
): der baum hait bletter die sint spitz glich einer glenen.
Sachs
13, 344, 15
(Nürnb.
1557
): Schafft mir roß, harnisch, schilt und glennen | zum thurnieren.
Hampe, Ged. v. Hausrat
4, 22, 16
(Straßb.
um 1515
): Ein glen vñ hãdbüchs armbrost vñ winde͂ | Vnd ander geschoß.
Bernoulli, Basler Chron.
5, 134, 17
(alem.
, 1402
): man schatzte, er [sterne] were einer halben glenen lang.
Dierauer, Chron. Zürich
124, 32
(halem.
, 1415
/20
): das es so úbel gieng und die herren mit iren glaͤnen und spießen allwegen die vordresten nider stauchent.
Maaler
183r
(Zürich
1561
): Glaͤn [das] spieß. Lancea, Hasta, Framea.
Chron. Augsb.
2, 87, 12
(schwäb.
, Hs. 16. Jh.
): marggraf Albrecht von Prandenburg der tett ain gegenreiten mit scharpfen glänen mit herrn Hansen.
Panzer, Seifrid Füetrers
276, 1
(moobd.
, 1478
/84
): Zwo starck vnnd scharffe glenen | dy hellden vndernumen.
Tiemann, a. a. O.
119, 21
; 141, 12
; 141, 20
; v. Keller, Amadis
94, 30
; 96, 38
; Chron. Nürnb.
4, 255, 18
; Sachs
4, 168, 14
; 22, 377, 9
; Bobertag, Eulensp.
30, 9
; Tobler, Schilling. Bern. Chron.
1, 87, 7
; Bachmann, Morgant
61, 38
; Panzer, a. a. O.
22, 3
; 59, 5
; Bücher, Berufe Frankf.
1914, 51
f.; Pfälz. Wb.
3, 326
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
149
; Henisch
1624
; Schweiz. Id.
2, 630
.2.
›Lanzenreiter‹; möglicherweise auch ›Gruppe von Lanzenreitern‹.Belegblock:
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
3, 232, 30
(mosfrk.
, 1358
): sullen wir unserem herren [...] dienen getruwelichen mit zehen glên wol gerieden und erzuget.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
156, 3
(rhfrk.
, um 1435
): der wolde zu dem konnige ryden wol mit zwey hundert glenen.
Bernoulli, Basler Chron.
5, 427, 15
(alem.
, 1522
): Schicktent die von Basel mit im 10 gleͣnen, under welchen was herr Bernhart [...] ritter mit 2 glenen houptman.
Ebd.
6, 65, 20
(alem.
, 1515
): und solt der hertzog [...] im 20 glenen halten.
Bächtold, N. Manuel. Papst
85, 1447
(Zürich
1525
): Wend ir uns besoldung gen, | So hab ich fierhundert glen.
V. Anshelm. Berner Chron.
4, 293, 15
(halem.
, n. 1529
): dem orden 100 glaͤnen, und daneben ire fruͤnd wol adpunctuiert.
Ebd.
2, 164, 4
.