giesfas,
das
;
–/auch
.
›Waschbecken, Behälter, in dem man sich die Hände wäscht‹ oder ›(mit einem Schnabel versehene) Kanne, aus der man Wasser in das Handwaschbecken schüttet‹; beide Bedeutungen insbesondere bei Aufzählungen nicht immer zu unterscheiden; vgl. die Belege;
zu
giessen
(V.) 5.
Bedeutungsverwandte
(bzw. sachbereichszugehörig):
becken
(
das
) 1,
eingiesser
 1,
gefäs
 3,
handfas
,
giesser
 1a,
kanne
,
kelle
 1,
laughafen
,
schale
 3,
schüssel
; vgl.
giesbecke
.
Syntagmen:
ein g. finden / haben / machen
;
das g. silbern sein
;
ein held sam ein g. sein
(Anspielung auf den Leibesumfang einer Person);
aus dem g. die hände waschen, wasser in das g. tun
;
das g. von golde, auf dreien beinen
;
das erene / messingene / silberne / zinnene / neue g
.
Wortbildungen:
giesfaskalter
(Gw zu
1
kalter
),
giesfaskaste
(Gw zu
kaste
 1 ›Schrank‹),
giesfasschaft
(a. 1528),
giesfasschrank
(a. 1537).

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Sach.
4, 2
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
ein luchter, [...], und sin [engel] lampe was uf sime houbte und sine siben lucernen daruffe und siben gyezveslin
[
Mentel
1466-1475
1
:
giesser
; 1475
2
–1518:
kandeln
;
Eck
1537:
eingiesser
;
Luther
1545:
Kellen
]
den lucernen.
Ebd.
12
:
waz sint die zwo eren der oleboume, die da sint bi den zwen guldinen snebelin, an den da sint die gyezvesselin von golde?
Struck, Marienst. Wetzlar
1158, 35
(
hess.
,
1495
):
Item stehent uff dem banck obendig der camerthuͦre vyͤer messen becken und tzwey
e
gißfas.
Loose, Tuchers Haushaltb.
148, 10
(
nürnb.
,
1517
):
das gießfaskellterlen und die ander 2 kelter czuvernewen, daran er 18 werckentag gearbet.
Sachs
5, 185, 15
(
Nürnb.
1534
):
Wil ich wasser ihnß giesfas hon, | Mus ichs all morgen selb drein thon.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
3, 324, 20
Var. (
Straßb.
1466
):
Mache auch ein erin leisten
[Var. Hs. W, 15. Jh.:
geuezz
; 1475
2
–1518:
gießuaß
;
Luther
1545, 2. Mose 30, 18:
Handfas
]
zewaschen.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 354, 20
(
Straßb.
1522
):
wan er dan widerkam, so fand er alwegen ein Liecht, ein Gießfaß, ein Beckin und ein Handzwel
[von der
Huͦren
]
uff dem Trog ston.
Wiessner, Wittenw. Ring
112
(
ohalem.
,
1400
/
08
):
Sam si der regen hiet begossen. | Der erst was unser Triefnas, | Ein held reht sam ein giesfas.
Maaler
182r
(
Zürich
1561
):
Gießfassz (das) darauß man die hend waͤschet.
Turmair
5, 539, 29
(
moobd.
,
1522
/
33
):
Sein auch etlich gulden cron giesfas kandl peck schaln schüssl pfannen ring pecher köpfl halspant fingerl, edelgestain, [...], ein ganzer schatz der frankreichischen cron.
Zingerle, Inventare
137a, 17
(
tir.
,
1488
):
Ain giesuaßkastl.
Follan, Ortolf. Arzneib.
485, 35
;
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
75, 7
;
Thiele, Chron. Stolle
354, 35
;
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
131, 46
;
Major, Haussradt A iijr 5;
Hauber, UB Heiligkr.
2, 355, 12
;
Bastian u. a., Regensb. UB
208, 26
;
Zingerle, a. a. O.
17b, 16
;
167b, 9
;
Bremer, Voc. opt.
10085
;
10110
;
Voc. rerum
46v
;
Voc. Teut.-Lat.
k viijv
;
Voc. inc. teut.
i vijv
;
Mylius
F 7v
;
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 110
;
Pfälz. Wb.
3, 315
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
146
f.; ˹
Vorarlb. Wb.
1, 1182
;
Schweiz. Id.
1, 1050
, jeweils mit Angaben zur Sache˺;
8, 402
.
Vgl. ferner s. v.
1
angster
 1.