giesfas,
das
;–/auch
-Ø
.›Waschbecken, Behälter, in dem man sich die Hände wäscht‹ oder ›(mit einem Schnabel versehene) Kanne, aus der man Wasser in das Handwaschbecken schüttet‹; beide Bedeutungen insbesondere bei Aufzählungen nicht immer zu unterscheiden; vgl. die Belege;
zu
giessen
(V.) 5.Bedeutungsverwandte
(bzw. sachbereichszugehörig): becken
(das
) 1, eingiesser
1, gefäs
3, handfas
, giesser
1a, kanne
, kelle
1, laughafen
, schale
3, schüssel
; vgl. giesbecke
.Syntagmen:
ein g. finden / haben / machen
; das g. silbern sein
; ein held sam ein g. sein
(Anspielung auf den Leibesumfang einer Person); aus dem g. die hände waschen, wasser in das g. tun
; das g. von golde, auf dreien beinen
; das erene / messingene / silberne / zinnene / neue g
.Wortbildungen:
giesfaskalter
1
kalter
giesfaskaste
kaste
giesfasschaft
giesfasschrank
Belegblock:
Ziesemer, Proph. Cranc Sach.
4, 2
(preuß.
, M. 14. Jh.
): ein luchter, [...], und sin [engel] lampe was uf sime houbte und sine siben lucernen daruffe und siben gyezveslin
[
giesserMentel
1466-14751
: ; 1475
kandeln2
–1518: ;
eingiesserEck
1537: ;
KellenLuther
1545: ]
den lucernen. Ebd.
12
: waz sint die zwo eren der oleboume, die da sint bi den zwen guldinen snebelin, an den da sint die gyezvesselin von golde?
Struck, Marienst. Wetzlar
1158, 35
(hess.
, 1495
): Item stehent uff dem banck obendig der camerthuͦre vyͤer messen becken und tzwey
e
gißfas. Loose, Tuchers Haushaltb.
148, 10
(nürnb.
, 1517
): das gießfaskellterlen und die ander 2 kelter czuvernewen, daran er 18 werckentag gearbet.
Sachs
5, 185, 15
(Nürnb.
1534
): Wil ich wasser ihnß giesfas hon, | Mus ichs all morgen selb drein thon.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
3, 324, 20
Var. (Straßb.
1466
): Mache auch ein erin leisten
[Var. Hs. W, 15. Jh.:
geuezz; 1475
gießuaß2
–1518: ;
HandfasLuther
1545, 2. Mose 30, 18: ]
zewaschen. Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 354, 20
(Straßb.
1522
): wan er dan widerkam, so fand er alwegen ein Liecht, ein Gießfaß, ein Beckin und ein Handzwel
[von der
Huͦren]
uff dem Trog ston. Wiessner, Wittenw. Ring
112
(ohalem.
, 1400
/08
): Sam si der regen hiet begossen. | Der erst was unser Triefnas, | Ein held reht sam ein giesfas.
Maaler
182r
(Zürich
1561
): Gießfassz (das) darauß man die hend waͤschet.
Turmair
5, 539, 29
(moobd.
, 1522
/33
): Sein auch etlich gulden cron giesfas kandl peck schaln schüssl pfannen ring pecher köpfl halspant fingerl, edelgestain, [...], ein ganzer schatz der frankreichischen cron.
Zingerle, Inventare
137a, 17
(tir.
, 1488
): Ain giesuaßkastl.
Follan, Ortolf. Arzneib.
485, 35
; Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
75, 7
; Thiele, Chron. Stolle
354, 35
; Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
131, 46
; Major, Haussradt A iijr 5;
Hauber, UB Heiligkr.
2, 355, 12
; Bastian u. a., Regensb. UB
208, 26
; Zingerle, a. a. O.
17b, 16
; 167b, 9
; Bremer, Voc. opt.
10085
; 10110
; Voc. rerum
46v
; Voc. Teut.-Lat.
k viijv
; Voc. inc. teut.
i vijv
; Mylius
F 7v
; Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 110
; Pfälz. Wb.
3, 315
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
146
f.; ˹ Vorarlb. Wb.
1, 1182
; Schweiz. Id.
1, 1050
, jeweils mit Angaben zur Sache˺; 8, 402
.‒
Vgl. ferner s. v. 1
angster
1.