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gezäme,Adj.
›einem Sachverhalt (einer Situation, Handlung, bestimmten sozialen Verhältnissen) oder einer Person angemessen, gemäß, entsprechend, zu etw. / jm. passend‹; vereinzelt von Personen gesagt, dann: ›trefflich, ordentlich‹; vgl.
gezemen
1; 2, die Komponente ,Verpflichtung‘ weniger stark ausgeprägt als beim Verb.Bedeutungsverwandte:
ebenfügig
füglich
gemäs
gezogenlich
gleichbertig
gleichförmig
gleichmässig
zureimig
Syntagmen:
j. (mit seinem leben) g. sein; etw.
(z. B. öl
) g. sein, jm. etw.
(z. B. das buch
) g. werden, jm
. (z. B. dem menschen
), der kreatur, e. S
. (z. B. den adern, den eren
) etw. g. sein, jm. etw. von innen / aussen g. sein, jn. etw. g. dünken, an jm. g. sein, das [...], j. mit seinem leben g. sein
; der gezäme
(subst.) sprechen
.Wortbildungen:
gezämkeit
Belegblock:
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
211
(preuß.
, um 1330
/40
): daz ich diss bûchis lenge | vornumpfticlîch volbrenge, | daz iz werd gezême, | prîslîch und annême | gote, Marien und dem meistir.
Schöpper
103a
(Dortm.
1550
): ¶ Conforme. Gleichmessig gleichfoͤrmig gleichbertig ¶ aehnlich gleich gemäß gezem zureimig fuͤglich / ebenfuͤgig.
Mayer, Folz. Meisterl.
32, 43
(nobd.
, v. 1496
): ob es sie auch teucht gezeme | Zu sein behute.
Menge, Laufenb. Reg.
3237
(Hs. ˹nalem.
, um 1470
˺): Darnach machtu dich salben | Mit öle allenthalben | Das nach dem zite gezäme sy.
Bihlmeyer, Seuse
206, 13
(alem.
, 14. Jh.
): Der herr der natur [...] nimt war, was einer ieklicher kreatur aller gezemest ist.
Ebd.
358, 3
: [Ein gerehter mensch] verstat in dem grunde von innen, waz von ussen eime ieklichen gezem ist.
Ebd.
469, 19
: wanne eins loͮffet mit grosser strengheit, [...], eins flúget mit schoͮwelicher hocheit, ieder mensche, also ime gezem ist.
Cirurgia H. Brunschwig
25vb, 39
(Straßb.
[1497
]): der and‘ sin ist mit eim glüenden isin od’ golt d‘ ist gezem den erschinenden adern.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
830
(halem.
, Hs. um 1435
): Dar von ist ez gaͤr genaͤme | Und allen eeren wol gezaͤme | Das durch die riwe der súnder grossz | Mag komen in des himels klos.
Koppitz, Trojanerkr.
4713
(Hs. ˹noschweiz.
, 15. Jh.
˺): ,Mir waz‘, sprach der gezeme, | ,Rechtt wie ein valke keme | Geflogen über mich her‘.
Ebd.
8729
: Daz ir nitt rürend für bas | Daz an üch nit ist noch nie was | Gezeme, ritterliche magtt, | [...] | Daz ir nitt handlen me min pfertt.
Wiessner, Wittenw. Ring
4555
; 5972
; Päpke, Marienl. Wernher
4643
; v. Maren, Marquard. Ausgabe
57, 8
; Schwäb. Wb.
3, 645
; 6, 2038
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