gewerre,
das
, vereinzelt
der
;
-s/
auch
-werrer
.
1.
›Zwietracht, innere Unruhe; Unfriede, Verwirrung, Zerrüttung‹.
Bedeutungsverwandte:
feindschaft
,
gemenge
 1,
irsal
 4,
1
krieg
 1,
zwietracht
.
Gegensätze:
friede
,
süne
 1.
Wortbildungen:
gewernis
,
gewerrigkeit
,
gewerst
(a. 1386).

Belegblock:

Luther, WA Bibel
7, 378, 6
(
1522
):
Jaget nach dem fride gegen yderman, [...], das nicht etwa eyn bitter wurtzel auffwachße, vnd eyn gewerre mache.
Opel, Spittendorf
374, 18
(
osächs.
,
um 1480
):
das er nicht in den rath noch zu keinen gesprechen gehen solte, er solte auch kein gewernuss machen.
Werbow, M. v. Amberg. Gew.
584
(
omd.
/
oobd.
,
v. 1382
):
daz der zorn pricht her auzer awz dem munde mit einem geschrei [...], so ist es ein chrieck und ein weren
[Var. md., 1432:
gewerre
].
Chron. Nürnb.
1, 350, 10
(
nobd.
,
1420
/
41
):
zu denselben zeiten ist gewesen große zwytrecht und feintschaft der fuͤrsten und große gewerrigkeit in der heiligen cristenheit [...] an dem cristenlichen gelauben, und der irrsal zu Prag sich erhaben hat.
Drescher, Hartlieb. Caes.
359, 6
(
moobd.
,
1456
/
67
):
zwen hauppt man, das warn gar hoffertig pawrn, die machten zu allen zeitten neẃe gewerer und lyessen kain fryd werden.
Kummer, Erlauer Sp.
5, 82
(
m/soobd.
,
1400
/
40
):
lat mich wißen eurn gewerren, | lat mich wißen eur swaͤr.
Dietz, Wb. Luther
2, 115
.
2.
›Kampf, militärische Auseinandersetzung, Krieg‹.
Bedeutungsverwandte:
keib
,
1
krieg
 2,
streit
I, 1; 2,
unfriede
,
urleuge
.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
1891
(
preuß.
,
um 1330
/
40
):
Dô hûb sich abir ein gewerre: | der Prûzin quam ein michil schar | und hertin her und dar.
Ebd.
15776
:
Diz schûf sulch gewerre, | daz der hêrrin iclich schît | kegen lande hin mit sinre dît.
Voc. Ex quo G
296
(
rhfrk.
,
1418
):
Gwerra orleuge.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
12, 8
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
di lute sint do in gewerre und in kyve gar vorsichtik unde bederbe in den wopin.
Ebd.
17, 9
:
dy manne dy undirwindin sich keynis dingis andirs wen gewerris und jagit.
Wattenbach, Urk. Rauden
66, 38
(
schles.
,
1471
):
wy em der selbige fursteliche brieff yn diezin landis gewerren vnd krygen vortorben were.
Uhlirz, Qu. Wien
2, 2, 47, 33
(
moobd.
,
1420
):
ob furbaser soleich gewerr auferstunden, dass man der stat behuetten must.
Rwb
4, 756
.
Vgl. ferner s. v.
angst
(
die
) 3.