gewerre,
das
, vereinzelt der
;-s/
auch -werrer
.1.
›Zwietracht, innere Unruhe; Unfriede, Verwirrung, Zerrüttung‹.Bedeutungsverwandte:
feindschaft
gemenge
irsal
1
krieg
zwietracht
Gegensätze:
friede
süne
Wortbildungen:
gewernis
gewerrigkeit
gewerst
Belegblock:
Luther, WA Bibel
7, 378, 6
(1522
): Jaget nach dem fride gegen yderman, [...], das nicht etwa eyn bitter wurtzel auffwachße, vnd eyn gewerre mache.
Opel, Spittendorf
374, 18
(osächs.
, um 1480
): das er nicht in den rath noch zu keinen gesprechen gehen solte, er solte auch kein gewernuss machen.
Werbow, M. v. Amberg. Gew.
584
(omd.
/oobd.
, v. 1382
): daz der zorn pricht her auzer awz dem munde mit einem geschrei [...], so ist es ein chrieck und ein weren
[Var. md., 1432:
gewerre].
Chron. Nürnb.
1, 350, 10
(nobd.
, 1420
/41
): zu denselben zeiten ist gewesen große zwytrecht und feintschaft der fuͤrsten und große gewerrigkeit in der heiligen cristenheit [...] an dem cristenlichen gelauben, und der irrsal zu Prag sich erhaben hat.
Drescher, Hartlieb. Caes.
359, 6
(moobd.
, 1456
/67
): zwen hauppt man, das warn gar hoffertig pawrn, die machten zu allen zeitten neẃe gewerer und lyessen kain fryd werden.
Kummer, Erlauer Sp.
5, 82
(m/soobd.
, 1400
/40
): lat mich wißen eurn gewerren, | lat mich wißen eur swaͤr.
Dietz, Wb. Luther
2, 115
.2.
›Kampf, militärische Auseinandersetzung, Krieg‹.Bedeutungsverwandte:
keib
1
krieg
streit
unfriede
urleuge
Belegblock:
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
1891
(preuß.
, um 1330
/40
): Dô hûb sich abir ein gewerre: | der Prûzin quam ein michil schar | und hertin her und dar.
Ebd.
15776
: Diz schûf sulch gewerre, | daz der hêrrin iclich schît | kegen lande hin mit sinre dît.
Voc. Ex quo G
296
(rhfrk.
, 1418
): Gwerra orleuge.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
12, 8
(osächs.
, 2. H. 14. Jh.
): di lute sint do in gewerre und in kyve gar vorsichtik unde bederbe in den wopin.
Ebd.
17, 9
: dy manne dy undirwindin sich keynis dingis andirs wen gewerris und jagit.
Wattenbach, Urk. Rauden
66, 38
(schles.
, 1471
): wy em der selbige fursteliche brieff yn diezin landis gewerren vnd krygen vortorben were.
Uhlirz, Qu. Wien
2, 2, 47, 33
(moobd.
, 1420
): ob furbaser soleich gewerr auferstunden, dass man der stat behuetten must.
Rwb
4, 756
.‒
Vgl. ferner s. v. angst
(die
) 3.