gewegen,
part. Adj.
zu
(ge)wegen
.
1.
›dem vorgeschriebenen Gewicht entsprechend abgewogen‹;
vgl.
gewegen
(V., unr. abl.) 3.
Syntagmen:
recht / wol g
., jeweils mehrmals.

Belegblock:

Schwäb. Wb.
3, 614
(a. 
1349ff.
).
2.
›gewichtig, angesehen‹;
vgl.
gewegen
(V., unr. abl.) 4.

Belegblock:

Bihlmeyer, Seuse
115, 4
(
alem.
,
14. Jh.
):
In dem kloster da waren zwo geischlich und vil gewegen personen.
Dietz, Wb. Luther
2, 114
;
Schwäb. Wb.
3, 614
.
3.
›jm. geneigt, zugetan; (dem Leib) zuträglich‹.
Bedeutungsverwandte:
anhängig
 1,
gewogen
,
günstig
 1,
gutwillig
 1; vgl.
gesint
 2,
gewäge
(Adj.).

Belegblock:

Luther, WA
52, 345, 1
(
1544
):
sein Son Constantius, der dem Ario sehr wol gewegen war.
Wunderlich, Fierrabr.
53, 8
(
Simmern
1533
):
Wiewol Floripes nit Cristen was / noch was sie den Cristen gewegen.
Franck, Decl.
344, 9
(
Nürnb.
1531
):
dieweyl er [mensch] diese ding zuuoran begert die dem leyb gewegen seindt / alß do seindt / gesuntheyt / stercke.
Sachs
2, 17, 16
(
Nürnb.
1530
):
Der gschlecht und die sind allzeyt gütig, | Der gmein gewegen und senfftmütig.
Bihlmeyer, Seuse
129, 4
(
alem.
,
14. Jh.
):
got der ist mit disem guͦten manne, [...], und sol in úns und in allen bekanten menschen von billich gewegenr nu fúrbaz sin an goͤtlicher selikeit, denn ob got daz liden nit heti úber in verhenget.
Luther, WA
54, 314, 11
;
Henisch
1595
.
4.
als präd. Attr. oder Adv. mit
-lich
(
gewegenlich
): ›nachdrücklich, entschieden, mit aller Macht; feindselig‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
hart
(Adj.) 17.

Belegblock:

Bihlmeyer, Seuse
204, 15
(
alem.
,
14. Jh.
):
sú stuͦnden gegen mir mit grúwlichen ogen als die risen gewegenlich, und ich stuͦnd vor in als ein laͤmbli senftmuͤtklich.
Ebd.
422, 18
:
Sihstu nu, min kint, waz dir hie liebes und lones wahset ? Dar umb so setze dich gewegenlich alle zit dar uf
[sich mit Christus zu verbinden]
und verbisse; tuͤg es dir we, daz lid.
Ebd.
431, 20
:
so setzent úch gewegenlich als alle sunder gottesfrúnd uf zitliches liden.