gewaltherre,
der
;-n/-n
.nach Ausweis von Reihungen mit
(erb)grundherre, landherre, pfandherre, schirmherre, vogtherre
›eine mit obrigkeitlichen Aufgaben im Verwaltungs-, Rechts-, Ordnungs-, Straf- und Schutzbereich vorwiegend der unteren Ebenen betraute Person‹; vgl.
gewalt
(der
) 5; 7.Nahezu ausschließlich mosfrk. / rhfrk.; Rechts- und Wirtschaftstexte.
Phraseme:
der halbe gewaltherre
›die halbe Gerichtsbarkeit Innehabender‹.Bedeutungsverwandte:
erbgrundherre
landesherre
schirmherre
Syntagmen:
jn. für einen gewaltherren bekennen / weisen
; der g. des dorfes, einer herlichkeit, über das gefängnis, über gewaltsachen, über die übeltäter
.Belegblock:
Hilliger, Urb. St. Pantaleon
355, 13
(rib.
, 1504
): haint die gesworen [...] bekaint [...] den abt van Bruwilre vur einen scheirmhern und gewalthern.
Grimm, Weisth.
2, 602, 5
(rib.
, 1516
): wysent sy minem gnedichsten herren [...] vur eynen halben gewaltherren.
Aubin, Weist. Hülchrath
105, 25
(rib.
, 1568
): und kounnen hochgemelden curfursten vur einen gekuren land- und gewaltherren und den herren von Holcherratt als pfandherren in statt des curfursten.
Ebd.
215, 15
(1547
): erkennen wir scheffen oder geschworn dieses gerichtz [...], die herren dechant und capitel zu st. Gereon vur erbgrund- und gewaltherren ihrer hoch- und herligkeit zu Kriell.
Maaler
179v
(Zürich
1561
): Gewaltsherren über die gefencknuß vñ übelthaͤtter verordnet. Capitales triumuiri.
Aubin, Weist. Köln/Brühl
29, 36
; Loersch, Weist. Boppard
47, 10
; Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
1, 191, 16
; Rwb
4, 702
.