gewachsen,
V., unr. abl.
1.
›wachsen, gedeihen, größer werden‹; im Unterschied zu 2 ohne die Assoziation eines Zieles; von Pflanzen gesagt; in verschiedenen Richtungen ütr., dann z. B. ›zunehmen, gestärkt werden (vom Glauben, von der Tugend)‹; ›wachsen, reichhaltig vorkommen (von Metallen)‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. antrüjen
aufwachsen
gedeihen
1
heien
Wortbildungen:
gewachssam
Belegblock:
Schönbach, Adt. Pred.
29, 27
(osächs.
, 1. H. 14. Jh.
): Ouch gab unser herre got den tou, uffe daz der same dester baz gewuͦchse.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
36, 10
(osächs.
, 2. H. 14. Jh.
): di brengin czu dem markte vil goldis das do gewechst in dem gebirge.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
114, 33
(nobd.
, 1. H. 15. Jh.
): was geweschst auf dem zehende und welche mecze des achtels nit voll wurt [...], das ist des buttels.
Vetter, Pred. Taulers
27, 31
(els.
, E. 14. Jh.
): und wehsset dannan [...] der edel suͤsse win, der niemer also gewuͤhsse und were der mist nit do.
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 168
; Schweiz. Id.
15, 310
; 313
.‒
Vgl. ferner s. v. 4
bas
(Adv.) 1.2.
›heranwachsen, aufwachsen, erwachsen werden (vom Menschen gesagt); wachsen, reifer, reif werden (von Pflanzen gesagt)‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. bekleiben
deihen
Syntagmen:
etw
. (z. B. die winde, kraut
) / j
. (z. B. der son, das kind, Romulus
) g., etw. gros g., etw. so g., das [...]
; der wein gewachsen sein
.Belegblock:
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe
40, 13
(thür.
, 1421
): do sie [Romulus und Remus] do gewuchssen das sie gross worden, do nomen sie an sich die hirten.
Palm, Veter Buoch
11, 8
(schles.
, Hs. E. 14.
/A. 15. Jh.
): Do der einer starp, der bevalch dem andern sinen sun, den hielt er bis das er wol gewuchs.
Pyritz, Minneburg
2227
(nobd.
, Hs. um 1400
): Wann aber du gewehsest iht, | So ahtestu keines nutzes niht.
Päpke, Marienl. Wernher
5730
(halem.
, v. 1382
): Wan alles me er vil gewan | Do er gewuͦchs zeainem man.
Ebd.
7504
: Do dú krúter also lang | Gewuͦchsend das ir endes gang | [...] | So hoch uncz an dú klaider kan.
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
109, 30
(moobd.
, 1454
): das nyemant nach sand Merten tag kainen wein, er sey im gewachsen oder nicht in baid stet furn sol.
Zingerle, Inventare
70b, 15
(tir.
, 1484
): wein, der im lannd gewagxsen ist [...], geyt kain zoll.
Pyritz, a. a. O.
5106
; Wiessner, Wittenw. Ring
3122
; Chron. Augsb.
9, 367, 13
; Dietz, Wb. Luther
2, 111
.