gewachsen,
V., unr. abl.
1.
›wachsen, gedeihen, größer werden‹; im Unterschied zu 2 ohne die Assoziation eines Zieles; von Pflanzen gesagt; in verschiedenen Richtungen ütr., dann z. B. ›zunehmen, gestärkt werden (vom Glauben, von der Tugend)‹; ›wachsen, reichhaltig vorkommen (von Metallen)‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
antrüjen
,
aufwachsen
 1,
gedeihen
 1,
1
heien
 4.
Wortbildungen:
gewachssam
›zunehmend, sich ausbreitend (von Schäden)‹ (a. 1592).

Belegblock:

Schönbach, Adt. Pred.
29, 27
(
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
Ouch gab unser herre got den tou, uffe daz der same dester baz gewuͦchse.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
36, 10
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
di brengin czu dem markte vil goldis das do gewechst in dem gebirge.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
114, 33
(
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
was geweschst auf dem zehende und welche mecze des achtels nit voll wurt [...], das ist des buttels.
Vetter, Pred. Taulers
27, 31
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
und wehsset dannan [...] der edel suͤsse win, der niemer also gewuͤhsse und were der mist nit do.
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 168
;
Schweiz. Id.
15, 310
;
313
.
Vgl. ferner s. v.
4
bas
(Adv.) 1.
2.
›heranwachsen, aufwachsen, erwachsen werden (vom Menschen gesagt); wachsen, reifer, reif werden (von Pflanzen gesagt)‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
bekleiben
(V., unr. abl.) 2,
deihen
.
Syntagmen:
etw
. (z. B.
die winde, kraut
)
/ j
. (z. B.
der son, das kind, Romulus
)
g., etw. gros g., etw. so g., das [...]
;
der wein gewachsen sein
.

Belegblock:

v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe
40, 13
(
thür.
,
1421
):
do sie [Romulus und Remus] do gewuchssen das sie gross worden, do nomen sie an sich die hirten.
Palm, Veter Buoch
11, 8
(
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
Do der einer starp, der bevalch dem andern sinen sun, den hielt er bis das er wol gewuchs.
Pyritz, Minneburg
2227
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Wann aber du gewehsest iht, | So ahtestu keines nutzes niht.
Päpke, Marienl. Wernher
5730
(
halem.
,
v. 1382
):
Wan alles me er vil gewan | Do er gewuͦchs zeainem man.
Ebd.
7504
:
Do dú krúter also lang | Gewuͦchsend das ir endes gang | [...] | So hoch uncz an dú klaider kan.
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
109, 30
(
moobd.
,
1454
):
das nyemant nach sand Merten tag kainen wein, er sey im gewachsen oder nicht in baid stet furn sol.
Zingerle, Inventare
70b, 15
(
tir.
,
1484
):
wein, der im lannd gewagxsen ist [...], geyt kain zoll.
Pyritz, a. a. O.
5106
;
Wiessner, Wittenw. Ring
3122
;
Chron. Augsb.
9, 367, 13
;
Dietz, Wb. Luther
2, 111
.