gewäsche,
das
.– Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
1.
›Gewäsche, Geschwätz, Gequatsche, gehaltloses Gerede‹; mit Tendenz zu ›spitzzüngige, üble Nachrede‹.Bedeutungsverwandte:
gepläpper
geplauder
geschwäz
holhippelei
Syntagmen:
g. anrichten / treiben, an js. g. etw. erkennen, jn. mit g. etw. leren
; das bäbstische / dräuliche / faule / grosse /
˹lautere / lose / ledige / nichtige / unnütze
˺ (jeweils mehrfach) / schisserliche / tote / vergebliche g
.Wortbildungen:
gewäschig
Belegblock:
Luther, WA
9, 124, 25
(1518
): Wan ir bethet, solt ir nicht vill gewessche treyben.
Ebd.
22, 225, 7
(1544
): Solch furgeben hat wol einen schein, als sey es etwas, aber wenn mans beym liecht besihet, so ist es ein lauter ledig, nichtig gewessch.
Ders. Hl. Schrifft.
Spr. 27, 6
(Wittenb.
1545
): Die schlege des Liebhabers meinens recht gut / Aber das küssen des Hassers ist ein gewessch.
Fastnachtsp.
386, 30
(nürnb.
, v. 1494
): Do rucken ie zwei und zwei zu samen | Und spilen ein weil des kleinen genesch | Und treiben mangerlei gewesch | Mit worten uber ort geschliffen.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
143, 32
(Nürnb.
1548
): Da ist man vntrew / hie verwarloset man etwas durch vnfleyß / da richtet man gewesche vnd zanck an / dort einen andern jammer.
Sachs
17, 148, 5
(Nürnb.
1554
): Doch laß ich mich ir gwäsch nit binden, | Ich geh imer mein alte weiß.
Henisch
1590
(Augsb.
1616
): Gewaͤsch / geschwetz / geplauder / vil wort / loquacitas, nugæ, garrulitas. Bissen deß Hassers ist ein gewaͤsch / Prov. 27. 6. Inimici oscula proterva sunt.
Luther, WA
19, 585, 29
; 21, 396, 29
; 22, 245, 10
; 32, 132, 14
; 36, 239, 8
; Sachs
11, 201, 33
; Dietz, Wb. Luther
2, 114
; Schwäb. Wb.
613
.2.
›Abreibung, Tracht Prügel‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. jägerstreich
Belegblock:
Fischer, Folz. Reimp.
28, 30
(Nürnb.
1488
): Darnach ym [puler] oft wirt ein gewesch, | Das ym sein maul feüstgroß geschwilt.