gewäsche,
das
.
– Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
1.
›Gewäsche, Geschwätz, Gequatsche, gehaltloses Gerede‹; mit Tendenz zu ›spitzzüngige, üble Nachrede‹.
Bedeutungsverwandte:
gepläpper
,
geplauder
,
geschwäz
,
holhippelei
.
Syntagmen:
g. anrichten / treiben, an js. g. etw. erkennen, jn. mit g. etw. leren
;
das bäbstische / dräuliche / faule / grosse /
˹
lautere / lose / ledige / nichtige / unnütze
˺ (jeweils mehrfach)
/ schisserliche / tote / vergebliche g
.
Wortbildungen:
gewäschig
›schwatzhaft‹ (a. 1587).

Belegblock:

Luther, WA
9, 124, 25
(
1518
):
Wan ir bethet, solt ir nicht vill gewessche treyben.
Ebd.
22, 225, 7
(
1544
):
Solch furgeben hat wol einen schein, als sey es etwas, aber wenn mans beym liecht besihet, so ist es ein lauter ledig, nichtig gewessch.
Ders. Hl. Schrifft.
Spr. 27, 6
(
Wittenb.
1545
):
Die schlege des Liebhabers meinens recht gut / Aber das küssen des Hassers ist ein gewessch.
Fastnachtsp.
386, 30
(
nürnb.
,
v. 1494
):
Do rucken ie zwei und zwei zu samen | Und spilen ein weil des kleinen genesch | Und treiben mangerlei gewesch | Mit worten uber ort geschliffen.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
143, 32
(
Nürnb.
1548
):
Da ist man vntrew / hie verwarloset man etwas durch vnfleyß / da richtet man gewesche vnd zanck an / dort einen andern jammer.
Sachs
17, 148, 5
(
Nürnb.
1554
):
Doch laß ich mich ir gwäsch nit binden, | Ich geh imer mein alte weiß.
Henisch
1590
(
Augsb.
1616
):
Gewaͤsch / geschwetz / geplauder / vil wort / loquacitas, nugæ, garrulitas. Bissen deß Hassers ist ein gewaͤsch / Prov. 27. 6. Inimici oscula proterva sunt.
Luther, WA
19, 585, 29
;
21, 396, 29
;
22, 245, 10
;
32, 132, 14
;
36, 239, 8
;
Sachs
11, 201, 33
;
Dietz, Wb. Luther
2, 114
;
Schwäb. Wb.
613
.
2.
›Abreibung, Tracht Prügel‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
jägerstreich
.

Belegblock:

Fischer, Folz. Reimp.
28, 30
(
Nürnb.
1488
):
Darnach ym [puler] oft wirt ein gewesch, | Das ym sein maul feüstgroß geschwilt.