gewäfen,
auch
gewäfe
und (in 1 Beleg)
gewapen,
das
.
›Waffen, Bewaffnung; Rüstung‹; meist ütr., dann: ›als Waffe gegen Anfechtungen gedachte religiöse und moralische Tugenden‹.
Älteres und mittleres Frnhd.; gehäuft Texte religiösen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
2
bewerung
 2,
2
gewer
 1,
gezerfe
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok.
14131
(
nrddt.
,
14. Jh.
):
Zu disen gelazen schefen | Haben sie in ark gewefen | Gewunnen, engestliches wer | Kegen dem vil seligen her.
Leman, Kulm. Recht
2, 5, 42
(
Thorn
1584
):
Gewofen mag man wol vuren. wenne man veret dorch gerichtes not.
Thiele, Minner. II,
31, 624
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
is ist eins rechten ritters cleit | das demudekeit hem wone by, | doch stoltz her van gewapen sy.
Palm, Veter Buoch
27, 4
(
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
Do sprach der alde: Wir haben verworfen vnser gewefene, das ist: ruwe, geduldikeit, demut, gehorsam vnde armut.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
1, 105, 22
(
Straßb.
1466
):
Als zuͦ eim dieb seit ir aufgegangen mit geweffen vnd mit stecken
[
Luther
1545, Mt. 26, 55:
mit schwerten vnd mit stangen
]
mich zefachen.
Ebd.
2, 171, 14
(
Straßb.
1466
):
Vasst eúch mit dem geweffen
[
Luther
1545, Ephes. 6, 11:
harnisch
]
gotz das ir múgt steen wider die lagen des túfels.
Rieder, St. Georg. Pred.
44, 27
(Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
der in ainen kamph wil gan, der salbet sich und sin gewaͤfen mit oͤle, daz in sin vigend nit begrifen mugent.
Ebd.
94, 9
:
do er solte striten [...], do hiess im der kúnig Saul sin gewaͤffen an legen.
Ebd.
142, 10
:
si [minne] ist ain gewaͤffen der hailgen hertzen: dem si striten hilfet, der gesiget.
Bachmann u. a., Volksb.
33, 35
(
alem.
,
15. Jh.
):
und kament Karlo so nach, daz sy in und sin ritterschaft sachent und ir paner und alle ir gewef, das schon und wunnenklich von gold schein.
Ebd.
58, 10
:
Din schilt und sper und alles din gewef ist klein.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
144
;
Schweiz. Id.
15, 651
;
Schwäb. Wb.
3, 588
.