gereite,
das
;–/-e
;zu
mhd.
gereit(e)
›Reitzeug, Ausrüstung‹
(Lexer
).1, 876
1.
›Ausrüstung des Pferdes, Sattel-, Reitzeug, Pferdegeschirr‹; ütr.: ›moralische Höhe‹, ›Tugendreichtum‹ (s. u. Belegkommentar).Nobd., wobd.
Bedeutungsverwandte:
zeug
gereitschaft
gerieme
geschir
Syntagmen:
das g. bereiten / finden, jm. ein g. geben; das kluge / köstliche / übergüldete gereite
.Wortbildungen:
gereiter
Belegblock:
v. Groote, Muskatblut
55, 29
(nobd.
, 1. H. 15. Jh.
): da [vur ziden] satzt man von der eren disch wer nit was frisch | an adels grait
[Interpretation semantisch ohne Bedenken; deshalb hierher]
, den satzt man mat | mit schanden an die leyter [›Pranger‹].
Chron. Strassb.
1043, 23
(els.
, o. J.): und gab im darumb einen zoum und ein gereit.
Golius
283
(Straßb.
1579
): Frontale, stirnriemen / oder das gereid am zaum.
Brack,
c 6v
(Basel
1583
): Antela. vordergerayd. Postela. hindergerayd. Subtela. gerayt vnden an dem sattel.
Müller, Welthandelsbr.
173, 35
(schwäb.
, 1506
): ain sort samat [...]: da machn sy gerait und roßdeckin darauß.
Chron. Augsb.
3, 316, 30
(schwäb.
, 1452
): vil junckfrawen, gar kostlich mit guldin und samatin klaidern umbgeben, mit schönen sateldecken und zemen und geraiden.
Koppitz, Trojanerkr.
3837
(Hs. ˹noschweiz.
, 15. Jh.
˺): Gegen zwain jaren ane pin | Ward geraitte beraitt.
Ebd.
23456
: Sattel und geraitte clüg | Waz türre und kostbar genüg.
Ebd.
21058
; Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
181, 11
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 498
; Brinckmeier
904
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
133
; Schwäb. Wb.
3, 401
f.; Schweiz. Id.
6, 1638
.‒
Vgl. ferner s. v. 1
basten
(V.).2.
›Turnier‹ oder ›Schlacht, Feldzug‹ (Bedeutungsansatz unsicher).Belegblock:
Piirainen, Stadtr. Sillein
50b, 36
(sslow. inseldt.
, 1378
): Constans wart auch erslagen czu franchreich an einem geraide.
3.
›Stundenglocke‹.Belegblock:
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
13846
(rhfrk.
, um 1405
): als ich [...] mich gewante | In solicher pine und arbeidt, | Da horte ich das gereidt, | Die zijtklocke von dem convente.