gepräng,
das
;
-s/–
;
zu
mhd.
gebrenge
›Prunk, Lärm‹
(
Lexer
1, 760
).
1.
›Aufwand, Prachtentfaltung, Pomp, Gepränge‹;
zu
prang
.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
apparat
 2,
geprächt
 2,
grostuchtigkeit
,
pomp
,
pracht
 2,
prunk
.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
5350
(
Magdeb.
1608
):
Als dieser Raht auch nach der leng / | Erzehlet war mit eim gepreng.
Luther, WA
47, 66, 6
(
1538
/
40
):
das ist nun die Historia, do an dem geringen geprenge ihr viel sich werden gestossen haben.
Ebd.
47, 397, 27
(
1537
/
40
):
Alhie sehet ihr, was der herr Christus gethan hab, da ehr mit solchem gepreng zu Jherusalem einreittet.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
2, 59, 4
(
Frankf.
1545
):
der [Artzt] name alle Krancken an, hett eynen Diener und groß Gebreng bei kleyner Kunst.
Turmair
1, 350, 4
(
Nürnb.
1541
):
in der toten begrebnus was kein bracht oder gebreng.
Sachs
16, 423, 33
(
Nürnb.
1568
):
Der tratt zu dem keyser eylentz | Ohn all gepräng und reverentz.
Ebd.
18, 69, 15
(
1555
):
Haltens ain hochzeit hie an geprenck?
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew.
47, 12
(
Straßb.
1650
):
Höre das Gepräng der Abdanckung, warin des Rühmens der Person [...] kein ende ist.
V. Anshelm. Berner Chron.
5, 393, 6
(
halem.
,
n. 1529
):
zuͦ êren dem kuͤng [...] ward er mit gepreng zuͦ S. Ursen vergraben.
Jörg, Salat. Reformationschr.
601, 4
(
halem.
,
1534
/
5
):
Solchs die botten der v orten verantwurdtend / mit vil red und widerred / schidlüt darumm gen Zürch geschicktt / und vil gebrengs gemacht / und dis abweg gestellt.
Chron. Augsb.
5, 374, 10
(
schwäb.
,
um 1530
):
fueng der legat mit grossem gebrengkh zuͦ reden an latteinisch.
Klein, Oswald
123, 49
(
oobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Ain hoch gepräng von klainem glanz, | vast edel, nöttig, swacher swanz, | was uns nicht teur an dem tanz | zu Costnicz dort in Swaben.
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 296
;
Voc. Teut.-Lat.
l viijr
;
Dasypodius
21v
;
Hulsius
N iijr
;
Henisch
1502
;
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
186
;
Dietz, Wb. Luther
2, 80
f.;
Schwäb. Wb.
3, 378
;
Schweiz. Id.
5, 687
;
Öst. Wb.
3, 866
.
2.
›Krach, Lärm‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
geprächt
 1,
gepröschel
,
laut
(
der
) 1,
leben
(
das
) 7,
lermen
(
der
) 1,
pracht
 1.

Belegblock:

Luther, WA
47, 37, 25
(
1538
/
40
):
als auff dem berge Sinaj do er mit posaunen und Donnerschlegen redete, und der gantze berg brennete, rauchete, und war ein gross gebreng von Donnern.
Sachs
19, 321, 13
(
Nürnb.
1563
):
Der gottlosn opffer ist ein grewl | Mit grossem gepreng und geheul, | Das nemt doch gott nicht an auf erden.
Martin, H. v. Sachsenh. Jesus,
124
(
schwäb.
,
1455
):
Da wirt sich höhen ain gebreng, | So gott der obrost richter sitzt | Von dem ain fiwrin swert glitzt.
3.
›überflüssiges, unsinniges, aufwendiges Getue; leeres, heuchlerisches Gerede; Bedrängnis‹.

Belegblock:

Hübner, Buch Daniel
6328
(
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Nie wart so groze schande | Under des himels crange | Geliden in geprange | Sam Jerusalem hie leit.
Gille u. a., M. Beheim
195, 91
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
mynnlieder und weltlich gesank, | auch snode red, unkeusch geprank.
Sachs
21, 196, 3
(
Nürnb.
1563
):
Beide mit speis und mit getranck, | das nem er alles an mit danck, | On alls geprenck und gegenwehr.
Schorer, Sprach-Verd.
4, 12
(
1643
):
Dann Complementen ist so viel als Gepraͤng (gut teutsch / Auffschneiderey / Betrug / Heucheley).