genieten,
V.
1.
›sich befleißigen, abmühen, mit etw. sehr beschäftigt sein‹.Syntagmen:
mit Gen. d. S.Texte religiösen und didaktischen Inhaltes.
Belegblock:
Luther, WA
30, 2, 87, 26
(1522
): Wann sy sych dann dero genuͤten, so schlahen sy inen die koͤpf ab.
Kurz, Waldis. Esopus
4, 80, 11
(Frankf.
1557
): Jedoch ward jm erlaubt daneben, | Das er die tag seins gantzen leben | Des Bettlens weiter het zu gnieten.
Strauch, Par. anime int.
30, 2
(thür.
, 14. Jh.
): darumme ist da di allir groiste lust. gelust lit an eime dinge daz man sich des alleine genide.
Päpke, Marienl. Wernher
12844
(halem.
, v. 1382
): Des genietete si sich denne wol.
Rieder, St. Georg. Pred.
124, 25
(Hs. ˹önalem.
, 1387
˺): da genietet si sich sin nach irem willen iemer me eweklich, und me denn ir begirde begrifen muge.
Niewöhner, Teichner
15, 51
(moobd.
, 1360
/70
): etleich sundent in dem wan | daz si im alter puezz wellen leiden, | recht sam ener den hof wolt meyden, | wann er sich sein geniet paz.
Schwäb. Wb.
3, 362
; Schweiz. Id.
4, 852
.2.
›sich an etw. freuen, Freude haben; etw. nutzen, genießen‹; mit Gen. d. P./S.Belegblock:
Mayer, Folz. Meisterl.
38, 95
(nobd.
, v. 1496
): Nun was sie unterweiset sulcher sitten | Das er durch fle und pitten | Sich ir nit kunt genitten.
Strauch, Schürebrand
14, 30
(els.
, E. 14. Jh.
): söllent ir úch rehte wol genieten und úch dicke mit ime ergetzen und in erwirdecliche enpfohen.
Bihlmeyer, Seuse
399, 29
(alem.
, 14. Jh.
): Der sich kert an din liebliches erbieten, | ach got, wes muͦss sich der genieten.
3.
›sich in etw. einfügen, von etw. genug haben‹.Syntagmen:
mit Gen. d. P.Belegblock:
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
1138
(preuß.
, um 1330
/40
): im wirde grôz irbîten | durch sâldinbêr genîten, | daz sî dâ hân besundir.
Chron. Nürnb.
5, 704, 30
(nobd.
, E. 15.
/A. 16. Jh.
): der bischof genietet sich sein in acht tagen.
Niewöhner, Teichner
84, 30
(moobd.
, 1360
/70
): ich geniet mich chaum in eim tag | von meinem vreunt der suezzen maͤr.