genäme,
geneme,
Adj.
›wohlgefällig, lieb, genehm, angenehm, willkommen, überzeugend‹.
Syntagmen
Doppelformel bei Geldwertangaben: gänge und genäme
›gängig, gültig, anerkannt‹.Wortbildungen:
genämheit
genämig
genämigkeit
genämlich
Belegblock:
Luther, WA
30, 2, 269
(1530
): Ich habe dich ynn der genemen zeit erhoret vnd habe dir am tage des heils geholffen.
Reissenberger, Väterb.
556
(md.
, Hs. 14. Jh.
): Diz mohte Got wol getun. | Iren gar genemen sun | In sumelicher liebe hiez.
Ebd.
39533
: Das uns der gar genäm | Noch her wider chäm.
Schade, Sat. u. Pasqu.
3, 54, 37
(wmd.
, 1521
): aber daß wir als stalbruder lang zeit bei ein gewont, mir dein red genemer dan einig geschrift.
Gerhard, Hist. alde e
156
(omd.
, um 1340
): Dem tet we an allen wan, | Daz sin opphir unbequeme | Gote was und nicht geneme.
Feudel, Evangelistar
11, 27
(omd.
, M. 14. Jh.
): keyn prophete ist geneme in syme lande unde noch undir synen frunden noch in syme huse.
Küther, UB Frauensee
235, 3
(thür.
, 1469
): geneme rinsche guldin unß genuget.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
319, 8
(thür.
, 1474
): nuwe were, die zcu der zcyt genge unde geneme waz.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
3, 28
(osächs.
, 2. H. 14. Jh.
): di schonstin tepte von der werlde unde sidin gewant unde von golde richelichin gewurcht schone und gar geneme.
Ebd.
45, 14
: di muncze ist geneme von alle dem das man koufinn und vorkoufin wil.
Chron. Nürnb.
1, 246, 13
(nobd.
, 1422
): des haben wir abgesehen soliche gneme dienste und trew.
Ebd.
3, 174, 29
(nobd.
, 1488
): Das genemst und gröst gestift und gotshaus, darin got sol angebet werden und die toten begraben, sei die welt.
Vetter, Pred. Taulers
394, 34
(els.
, E. 14. Jh.
): das unser hus Gotte geneme werde.
Chron. Strassb.
240, 1
(els.
, A. 15. Jh.
): herumb was Abels opfer gotte geneme.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
15, 21
(els.
, 1362
): Wenne ie groͤsser pin ich vmbe den nammen mins herren lide, ie genemer ich imme bin.
Barack, Teufels Netz
5175
(Bodenseegeb.
, 1. H. 15. Jh.
): Do was got genam ir bett.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
275, 29
(schwäb.
, 14. Jh.
): die gnade, die, die den menschen geneme machet, die ordent den menschen unmittelichen zuo der zuofüegung dem iungesten ende.
Päpke, Marienl. Wernher
8103
(halem.
, v. 1382
): sú [...] geloptent im mit gedinge | Drisig silberin pheninge | Der múncze dú da genæme was.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
3949
(halem.
, Hs. um 1435
): Als wir von ainem menschen lesen, | Der begert ain soͤllich wesen | Das Gott aller genaͤmste waͤre.
Matthaei, Minner. I,
2, 169
(Hs. ˹nalem.
, 1459
˺): billich bistu min kneht, | wan du ön mich bist selten genem.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
255, 12
(oobd.
, 1349
/50
): niemant ist ain genæmer weissage in seins vater lant.
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
81, 164
(moobd.
, 1. H. 15. Jh.
): Der doyge chnecht, der ist seim herren gnaͤmer.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
17, 26
(tir.
, 1464
): Sich an, wie genem doch ein söliche prëdig got sei.
Dies., Imitatio Haller
69, 18
(tir.
, 1466
): aber das tugenthafft leben das ist got genëm.
v. Maren, Marquard. Ausgabe
108, 18
(Venedig
1483
): mit der gnade so machet got den menschen im geneme.
Morrall, Mandev. Reiseb.
71, 5
; Sappler, H. Kaufringer
13, 314
; Gereke, Seifrits Alex.
4219
; Drescher, Hartlieb. Caes.
233, 13
; Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 36
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 296
; Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 69
; Schmitt, Ordo rerum
499, 33
; 668, 13
; Voc. Teut.-Lat.
k viijr
; Voc. inc. teut.
h viijr
; Henisch
1492
f.; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
186
; Dietz, Wb. Luther
2, 75
; Dief./Wü.
611
; Schwäb. Wb.
3, 358
; Schweiz. Id.
4, 721
; Vorarlb. Wb.
1, 1121
.