gelter,
gelder,
der
;-s/-Ø
.– Vorwiegend Urkunden, Rechtstexte.
1.
›Gläubiger, Geldgeber‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. gelte
der
) 1.Belegblock:
Mollwo, Rotes Buch Ulm
69, 12
(schwäb.
, 1376
): daz der oder die selben von iren geltern, den si schuldig sint, beclagt werden nach der stet recht.
Chron. Augsb.
3, 351, 7
(schwäb.
, E. 15.
/A. 16. Jh.
): es namen auch die gellter sein haußratt.
Müller, Stadtr. Ravensb.
184, 30
(oschwäb.
, 1379
): sond denn die weber die linwat ieren geltern geben uff die liechmis.
Rintelen, B. Walther
44, 30
(moobd.
, 1552
/8
): Wan unter des verstorbnen Verlassung frembde Güetter befunden werden, sollen dieselben dem Jenigen, dem sie zuegehören, vor allen Geltern und Ansprechern widerumb zuegestelt werden.
Bischoff, Steir. Landr.
174
(m/soobd.
, Hs. v. 1425
): ez werdent die gelter ee gewert; wann der gelter ist der nachst erb.
Ders. u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
114, 20
(m/soobd.
, 1603
): wellicher burger oder baur in dem markt [...] ohn wissen und willen der herrschaft gründ verkauft oder verseczt, der selbig ist der herrschaft heimbgefallen vor allen freünden und geltern.
Bremer, Voc. opt.
269
; Schwäb. Wb.
3, 304
; Schweiz. Id.
2, 281
.2.
›Schuldner‹; konversosem zu 1.Bedeutungsverwandte:
vgl. gelte
der
) 2.Wortbildungen:
gelterbuch
gelterin
Belegblock:
Behrend, Magd. Fragen
165, 24
(omd.
, um 1400
): Bekennet eyn gelder vor gerichte, das her unvorczogentlich sulde habin beczalt uff eynen vorgangen tag.
Gerhardt, Meister v. Prag
219, 21
(Hs. ˹nobd.
, 1477
˺): zwen gelter waren einem wucherer schuldig.
Köbler, Ref. Nürnberg
291, 2
(Nürnb.
1484
): Von den geltern die Ire glawbiger in furnemen derselben betriegen vnd nit bezalen.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch.
102, 25
(oobd.
, Hs. 1. H. 15. Jh.
): daz im pazz gefiel, die purger solten vor brief nemen von allen iren geltern.
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 127, 30
(moobd.
, 1350
): han ich [...] ze rechtem gelter vnd ze gewern geseczt meinen oͤhaym Chuͦnraden.
Dirr, Münchner Stadtr.
400, 27
(moobd.
, um 1365
): Swer den andern bechlagt umb gelt und der gelter gicht, er hab noch frist darumb [...] darauf sol er im payten.
UB ob der Enns
10, 121, 20
(moobd.
, 1382
): an denselbigen pin ich seyn rechter selbschol und gelter.
Turmair
1, 265, 6
(moobd.
, 1528
): das sich die gelter widern zu bezallen das jenig, das si sollen.
Rwb
4, 37
.3.
›Käufer‹; vgl.
gelten
3.Belegblock:
Buch Weinsb.
1, 219, 7
(rib.
, um 1560
): also worde den appellaten nitz benomen, aber den geldern und verkeufern worde damit verholfen.
Ebd.
4, 157, 9
(rib.
, 1592
): Als aber umb das jar 1570 der richzdaler und goltgulde bestunden zu stigen [...] bleif das folk, gelder und verkeufer, bei irem brauch mit dalern zu 52 alb. zu marten und zu handlen.