geitigkeit,
geitigheit,
die
;-Ø/–
.›Gier, Habgier, Habsucht, Geiz‹;
zu
geitig
1.Bedeutungsverwandte:
geit
geitheit
geizigkeit
Syntagmen:
die g. vertreiben; in g. fallen, sich vor g. schirmen; die gier / sünde, das joch der g.; die böse / grosse g
.Belegblock:
Quint, Eckharts Pred.
1, 178, 8
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): ez kumet von giticheit der sêle, daz si vil wil begrîfen und hân.
Stackmann u. a., Frauenlob
9, 14, 13
(Hs. ˹nobd.
, 3. V. 15. Jh.
˺): Haz unde nit und gitikeit | vil swache kinder sint.
Gille u. a., M. Beheim
185, 19
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): also der mensch sol schirmen sich | vor geitikait und arger swich.
Ebd.
195, 44
: ein poses ebenpilde | An geitichait und unkeuscheit | pringt den menschen ubel und lait.
Chron. Nürnb.
3, 173, 4
(nobd.
, 1488
): es erplendet auch der gaistlichen gar vil der neid und auch der weltlichen die geitigkeit.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 353, 30
(Straßb.
1522
): jetzund fuͤnd man fil, die in genumen heten Narheit halb, auch der Geitikeit halb, wan vil woͤllen jetz die weisesten sein.
Morrall, Mandev. Reiseb.
160, 5
(schwäb.
, E. 14. Jh.
): da von ist menig mensch umb sinen hals kommen von gyttikait wegen.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin
1, 28, 149
(schwäb.
, 1471
): Geittikait, wuͦcher vnd fürkauff | Ist ietz in der welt der lauff.
Ruh, Bonaventura
326, 1
(oschwäb.
, 2. V. 15. Jh.
): In allen den dingen ist sünd der gittigkait vnd furwitzigkait, das vast zestraffen am menschen ist.
Fischer, Eunuchus d. Terenz
81, 7
(Ulm
1486
): Merk wie hoflich die buͦlerin ir libe nit auff geitigkeit sezen wolt.
Jörg, Salat. Reformationschr.
44, 30
(halem.
, 1534
/5
): Es jst künftig vil übells / strytt / und ansigung / über das cristenbluͦtt / von wegen der [...] gytikeytt der prelaten.
Warnock, Pred. Paulis
27, 56
(önalem.
, 1490
/4
): Judas hat in verraten und dargeben us gitikait.
Rieder, St. Georg. Pred.
245, 6
(Hs. ˹önalem.
, 1387
˺): noch dan muͦz man striten mit den gaischlichen súnden, daz ist hohfart, zorn, nid, hass, gitkait.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
178, 22
(oobd.
, 1349
/50
): sô zuckt er mit seiner geitichait der alten grasmuken alle zeit daz ezzen vor den andern.
Langmantel, Schiltb. Reiseb.
55, 20
(oobd.
, n. 1427
): begert er aber sach, die zu hoffart gehören oder zu unkeusch oder geitigkaitt, so verflucht sie in.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch.
23, 14
(oobd.
, Hs. 1. H. 15. Jh.
): die Römer namen auf an dem reichtumb und gewalte, aber si namen ab an der warhait und gerechtichait, seit si der geitichait ser nach volgten.
Niewöhner, Teichner
564, 2376
(moobd.
, n. 1400
): daz ist auch ein geitichait, | unrecht gewinnen und unrecht behalten.
Winter, Nöst. Weist.
3, 640, 17
(moobd.
, 1. Dr. 16. Jh.
): wan ain richter richt von forcht wegen oder von geitigkait oder hass oder lieb wegen die er zu ainem hat und zu dem andern nit.
Reithmeier, B. v. Chiemsee
48, 8
(München
1528
): Ausm geist vnd leib miteinander voligt geytikait, neyd vnd zorn.
Wackernell, H. v. Montfort
5, 201
(soobd.
, Hs. A. 15. Jh.
): o mortjo über die gitikeit! | si stifftet jamer, ewigs leit.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
30
, 19n (tir.
, 1464
): Die sach der selbigen geistleichhait das ist die geitikhait.
Voc. Teut.-Lat.
k viijv
; Dasypodius
176r
; Maaler
181v
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
148
; Schwäb. Wb.
3, 249
; Schweiz. Id.
2, 507
.