gegenwart,
gegenwurt,
die
.
1.
›Anwesenheit, Dabeisein, Gegenwart‹.
Bedeutungsverwandte:
beisein
(
das
),
gegenwärtige
.
Gegensätze:
abwesenheit
.
Syntagmen:
in g. von jm
. ›in Gegenwart von jm.‹.

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor.
245, 18
(
Lübeck
1639
):
Wessen Gegenwart viel nutzt / dessen Abwesenheit thut desto groͤssern Schaden.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
54, 338
(
Magdeb.
1608
):
Du wilt hintreten ohne schewe / | Des Mans gegnwart schreckt wie ein Lewe.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
130, 15
(
omd.
, Hs.
M. 17. Jh.
):
so soll der marscheider in gegenwarth der geschwornen ein gemerck schlagen.
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
251, 2356
(
Zwickau
um 1540
):
Sie werdens liebe Fraw wol inne werden / | Was unser gegenwart thet frommen ihn.
Weise. Jugend-Lust
108, 1
(
Leipzig
1684
):
Die gute Prinzeßin wolte in ihrer Gegenwart keinen Bauer strafen lassen.
Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 706, 4
(
Nürnb.
1631
):
Das vttheil muß werden gefaͤllt, | Inn gegenwart der gantzen Welt.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
2, 108, 11
(
Straßb.
1466
):
Wann ich frewe mich in der gegenwúrt steffans vnd fortunati.
Barack, Zim. Chron.
1, 407, 21
(
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
in gegenwart der ganzen versamlung macht er seine bossen.
Ebd.
4, 76, 36
:
hat graf Gottfridt solchs in des doctors gegenwürte mit verdeckten worten angezogen.
Eschenloher. Medicus
17, 6
(
Augsb.
1678
):
daß der Allmaͤchtige Gott seine warhaffte Gegenwart in dem H. Wunderbarlichen Sacrament mit andern Wunderwercken bekraͤfftigt.
Rieder, St. Georg. Pred.
81, 29
(Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
er sprach och daz Got mit ir waͤre; won er wonte mit ir mit siner liplichen gegenwúrti und mit siner goͤlichen gnade.
Winter, Nöst. Weist.
1, 4
ß2, 31 (
moobd.
,
1450
/
1512
):
Wer dem andern verpotne wort zuesetzt in gegenwurt der geswornen, ist umb ain fräfflichs wandl.
Skála, Egerer Urgichtenb.
80, 4
(
nwböhm.
,
1571
):
In kegenwurt Mathiasen Schmidts Gerichts schreibers am hoff bej RegensPurg.
Qu. Brassó
4, 44, 14
(
siebenb.
,
1603
):
Damals ist der Richter von Broos mit 2 Burgeren auf dem Kenyer Mezö in unser Kegendwart gehangen worden.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
182
;
Dief./Wü.
622
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
124
;
Schwäb. Wb.
3, 181
.
2.
›gegenwärtige Zeit, Jetztzeit, Gegenwart‹.

Belegblock:

Kurrelmeyer, Dt. Bibel
4, 328, 22
(
Straßb.
1466
):
er behút vns nit wann er quel vns in der gegenwurt
[Var. um 1475-1507:
zeit
].
Ebd.
5, 206, 2
:
ditz wirt dir erger denn alle die vbelen ding die do seint komen auff dich: von deiner kintheit vntz zuͦ der gegenwurtte.