gefristen,
V.
– Im 16. Jh. auslaufend.
1.
›etw., z. B. ein Geschehen, zeitlich aufschieben, verschieben‹.Belegblock:
Wyss, Limb. Chron. U
121, 63
(mfrk.
, 1371
): ginge auch dirre vurgeschreben testamentir eynre ab oder me von dodez wegen, daz God lange gefriste.
2.
›jn. / sich/etw. erhalten, retten, schützen‹.Belegblock:
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
10785
(rib.
, 1444
): Synt du [...] mir gevirsten woult myn leven, | Des dancken ich dir.
Küther, UB Frauensee
195, 13
(thür.
, 1415
): Were ouch daz die vorbenanten junchfrauen von todis wegin abegingen, die Got doch lange gefryste.
Gille u. a., M. Beheim
447, 38
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Der gsund und stark | mag sich ach nit gefristen.
Sachs
18, 58, 15
(Nürnb.
1562
): Als ob gott nicht mehr sey allmechtig, | Der seinen Christen ingedechtig, | Daß er sie vor im kündt gefristen.
Vetter, Pred. Taulers
320, 16
(els.
, E. 14. Jh.
): moͤhte man ime sin leben domitte gefristen, so mahte man ime ein túre latwerge.
Chron. Strassb.
297, 21
(els.
, A. 15. Jh.
): do gingent Eneas und Anthenor [...] zuͦ rote, wie sü sich gefristetent und gefristen möhten.
Päpke, Marienl. Wernher
5147
(halem.
, v. 1382
): Wie gefristen wir das kint | Vor in die im so grimme sint?
Menge, Laufenb. Reg.
4940
(Hs. ˹nalem.
, um 1470
˺): So mag doch manig mentsch vnd sol | Sich selbe gefristen dike wol | Vor todes not vnd siechtagen.
McClean, Havich
3943
(moobd.
, Hs. 15. Jh.
): Got euch in seiner hüt hat. | des küniges er dy zergat | und chan dy nicht gefristen.
Holtzmann, Gr. Wolfdietrich
1308, 3
(Hs. A. 15. Jh.
): do mohte sich nit gefristen der ellentriche barn.