gefieder,
gefeder,
das
;Kollektivbildung zu
mhd.
vëdere
›Feder‹
(Lexer
).3, 38
1.
›Federn, Federwerk, bes. von Vögeln; Federn in Flügeln‹; metonymisch: ›der Flügel (des Vogels)‹.Syntagmen:
das g. auspflücken / ausreissen / beschroten
(auch ütr.) / schwingen; armes / reines / schönes g
.Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
22473
(nrddt.
, 14. Jh.
): So muge wir uns irnuwen | Als der arn sin gevedere.
Thür. Chron.
13r, 20
(Mühlh.
1599
): Anno 46. Hat man in Egypten den einigen Vogel Phœnix gesehen sehr schoͤn von Gefidder.
Pyritz, Minneburg
5210
(nobd.
, Hs. um 1400
): Sin edelichs rein gevider | Daz macht und auch sin edele art | Daz mir nie vogel lieber wart.
Gille u. a., M. Beheim
115, 36
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): an meinen flügeln sy mir auss | reissen mein arms gevider.
Sachs
17, 454, 17
(Nürnb.
1557
): darumb so schwingt ewer gefider! | Fliegt in den sichern lufft auff wider.
Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 712, 17
(Nürnb.
1631
): Die Cherubim vnd Seraphim, | Jhr gfieder hoͤflich schwingen.
Morrall, Mandev. Reiseb.
123, 23
(schwäb.
, E. 14. Jh.
): Er [vogel] hett ain stern an die ougen gel und ainen rotten ring und hatt ain schoͤn gefider.
Thiele, Minner. II,
13, 286
(Hs. ˹nalem.
/sfrk.
, 1470
/90
˺): huͤtt dir vor allen falschen, untruwen vogeln, | beschrot yn das gefider.
Rieder, St. Georg. Pred.
263, 4
(Hs. ˹önalem.
, 1387
˺): alz man dez phawen ze allen ziten varet umb sin schoͤn gevider, also varet der túfel ze allen ziten dez saͤlgen mentschen sele.
Maaler
162r
; Henisch
1419
; Bad. Wb.
2, 319
; Schwäb. Wb.
3, 162
; Schweiz. Id.
1, 680
; Vorarlb. Wb.
1, 1080
.2.
›Federn im Federbett, Bettzeug‹.Belegblock:
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 236, 31
(schwäb.
, 17. Jh.
): waß man aim geit zuͦ seim weib, es sey gefider oder ander hausstür.
Leisi, Thurg. UB
7, 953, 25
(önalem.
, 1369
): Darzuͦ solt ir volgen ir klainot, ir gewant und ir gefider, daz si dar braht hett.
Geier, Stadtr. Überl. 229.
24
(nalem.
, A. 16. Jh.
): Mer für 2 katzen, die du alwegen in solhem hauß underhalten solt, damit das gefider und bettgwätt vor miß und ratzen destbas enthalten werden mög, 6 kr.
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 75
.3.
›Federbesatz an Pfeilen, Bolzen (der deren Flugfähigkeit steigern soll)‹.Belegblock:
Bauer, u. a., Kunstk. Rud.
2575
(oobd.
, 1607
/11
): Zwen böltz mit gefider unnd scharpfen viereggeten spitzen.
4.
›Federschmuck, Schmuck des Menschen, bes. von Frauen, Haarschmuck‹; metonymisch: ›Haare‹.Belegblock:
Pyritz, Minneburg
3231
(nobd.
, Hs. um 1400
): Irre schone schones gevider | Und alle ires lybes gelider | Geschrenket und geformet sin | Lieplichen gar nach wunsches schin.
Ebd.
3442
: Solt ich ir lob und ir gelider, | Ir lobes erenriches gevider | Mit worten gar behullen.