gefallen,
der
, auch das
;-s/–
.›Gutdünken, Belieben, Dafürhalten, Ermessen; Wunsch, Willen; Wohlgefallen, Vergnügen‹;
zu
gefallen
(V.) 6.Phraseme:
etw. nach js. gefallen tun
›etw. nach js. Gutdünken, Ermessen tun‹; etw. jm. zu gefallen tun
›etw. jm. zuliebe, zu seinem Wohlgefallen, Vergnügen tun‹; etw. mit gefallen von jm. tun
›etw. mit js. Zustimmung, Wohlwollen tun‹; jm. zu gefallen sein
›js. Wunsch, Willen entsprechen‹; etw. js. gefallens tun
›etw. nach js. Belieben, Gefallen tun‹.Bedeutungsverwandte:
gefalnis
willen
Syntagmen:
jm. einen g. tun, g. an jm./etw. haben / tragen; der besondere / eigene / gnädige / grosse / günstige / gute / sonderliche g
.Belegblock:
Chron. Magdeb.
2, 183, 21
(nrddt.
, Hs. 1601
): darin will sich ein Radt dermassen erzeigen, das ihr alle darab ein gudt gefallen tragen sullet.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe
277, 23
(Wolfenb.
1593
): Wann ich euch damit kan zu gefallen sein.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. vngerat. Sohn
357, 23
(Wolfenb.
1594
): Es werden so wol E. G. als die andern [...] ein sonderlich gefallen vnd frolocken darob haben.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
4325
(Magdeb.
1608
): Jedoch kan er in diesen allen / | Nichts machen nach seinem gefallen.
Luther, WA
35, 469, 20
(1543
): Das ist mein lieber Son, | An dem ich hab gefallen.
Kollnig, Weist. Schriesh.
134, 5
(rhfrk.
, 1525
): Zu Hemspach ist kein backhauß, dann ein jeder mag selbsten ein backoffen machen und nach seinem gefallen backen.
Wunderlich, Fierrabr.
123, 28
(Simmern
1533
): wann wir moͤgen nuͤn Franckreich nach allen vnserm gefallen innemen.
Franz u. a., Qu. hess. Ref. Bd.
2, 127, 20
(hess.
, um 1530
): Zum ersten ist ein gemein clag aller pfarherren gemeiniglich, das die schultheissen [...] irens gefallens in der kirchen [...] handlen.
Kurz, Waldis. Esopus
4, 100, 28
(Frankf.
1557
): Weil er nu war wolthetig, frumb, | Kundt der Tyrann kein vrsach finden, | Das ern seins gfallens auch moͤcht schinden.
Perez, Dietzin
1, 128, 7
(Frankf.
1626
): Alles / was meine Mutter vornam / das geschahe jren beyden lieben Toͤchtern zu sonderlichē gefallen.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
36, 25
(omd.
, 1487
): Auch ßo der man seÿ́ym weÿbe des iares [...] ein geltt gebe des nach ÿrem gefallen vnd willen zcu gebrauchen, möcht sÿeda von almüßen geben.
Thür. Chron.
8r, 17
(Mühlh.
1599
): hette er [Hannibal] die Stadt Rom gewonnen / nach seinem gefallen verbrandt vnd geschleifft.
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
147, 1260
(Zwickau
um 1540
): Fuͤrs ander wir auch hoͤren wolln hierbey / | Was dein gefallen / willn / und meynung sey.
Weise. Jugend-Lust
80, 3
(Leipzig
1684
): Doch nach deroselben Gefallen werde ich meine andere Gelegenheit zuruͤcke setzen.
Opitz. Poeterey
31, 9
(Breslau
1624
): inmassen ich denn auch halte / das Heinsius gleichfals grossen gefallen daran treget.
Gille u. a., M. Beheim
79, 180
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Das ain macht er [hafner] czu eren, | das ander machet er czu smǎch | nach seim fursacz, willen und auch | gevallen und pegeren.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
67, 15
(Nürnb.
1548
): das das betten nit ein werck ist / das in vnserem gefallen stehet / ob wirs thun.
Roloff, Brant. Tsp.
87
(Straßb.
1554
): Disen brieff thuͦt eüch fraw Wolust senden / | Ir haben mißfall oder gefallens dran | So hab ich doch mein bottschafft gethan.
Wickram
4, 5, 23
(Straßb.
1556
): Hab ich sovil mir muͤglich / euch und eweren suͤnen / diss buͦchlin also zuͦ gefallen zuͦsamen gelesen.
Chron. Augsb.
9, 134, 27
(schwäb.
, 1544
/5
): daß die fürnembsten des römischen senats [...] auch gesatz und decret nach irem gefallen auffgericht.
Anderson u. a., Flugschrr.
29, 4, 13
([Augsb.
] 1524
): Wir aber die wir starck sein / soͤllen tragen der schwachen geprechligkait / vñ nicht ain gefallen an vns selber haben.
Köbler, Stattr. Fryburg
62, 65
(Basel
1520
): das soln zuͦ vnserm willen vnd gevallen stan.
Wyss, Luz. Ostersp.
10134
(Luzern
1545
): ietlicher will läben nach sinem gfallen.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
93, 20
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): Sy schickten mer dann aynsten zw dem kayser, das er in den pundt erlawbet, daran doch der kayser kaynn gevallen nye het.
Spechtler u. a., Frnhd. Rechtstexte
1, 240, 5
(moobd.
, 1524
): Sonnst soll den Eehalten nit gestatt werden, Irs gefallens zu ainer anndern zeit im Jar Iern Herrn aufzusagen.
Reithmeier, B. v. Chiemsee
38, 5
(München
1528
): Er macht jmselbs gesetz vnd ordnung seines gefallens.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
113, 11
(m/soobd.
, 1603
): doch will manß jedem zu gfallen haimgesezt haben.
Mell u. a., Steir. Taid.
29, 3
(m/soobd.
, 1568
): Denen mülnern ist [...] zuegelassen und unverwert gewest, prot ires gefallens auf den kauf zu pachen.
Bauer, Imitatio Haller
51, 19
(tir.
, 1466
): Der hat gar leicht ain wenüegen vnd geuallen, der da hat ain raine gewissen.
Reichmann, a. a. O.
76, 30
; 131, 7
; 136, 18
; 140, 20
; 273, 18
; Wickram
4, 9, 27
; 20, 11
; 39, 11
; 39, 12
; Bischoff u. a., a. a. O.
219, 30
; 272, 23
; 281, 14
; 496, 11
; Hulsius
F iijr
; Dietz, Wb. Luther
2, 36
; Pfälz. Wb.
3, 105
; Schwäb. Wb.
3, 152
; Schweiz. Id.
3, 152
; Rwb
3, 1400
f.