gefülle,
das
.1.
›das Erfülltsein, die Erfüllung‹.Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Nicod.
2880
(nrddt.
, 14. Jh.
): do der zit gefulle geschach, | als die heiligen propheten | von Criste geschriben heten, | do wart Jesus Crist geborn.
2.
›Füllung des Magens durch übermäßiges Essen und Trinken, Völlerei‹.Belegblock:
Lemmer, Brant. Narrensch.
26, 90
(Basel
1494
): Wer das erwirbt jn diser zyt | Der hat sin tag geleit baß an | Dann Hercules ye hat gethan | Oder Sardanapalus hatt | In wollust / gfüll / vnd faͤderwatt.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
123
.3.
›Füllsel, das Eingefüllte‹.Bedeutungsverwandte:
fülsel
Belegblock:
Henisch
1421
(Augsb.
1616
): Gefüll / filsel / zerhacket Kraut.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
182
.4.
›Pelzfutter von Kleidungsstücken, Pelzwerk‹. – Vgl. gefil
(zu fel
), mit dem eine Vermischung vorzuliegen scheint.Belegblock:
Müller, Nördl. Stadtr.
118, 1
(schwäb.
, 1443
): waz si hingeben von gefüll, ez sei gwürkt oder roch, süllen si geben von aim gulden 4 den.
Stolz, Zollwesen
116, 15
(Finstermünz
1618
/53
): Ganzgut, wie edel Gefüll als Zobl, Mader und dgl. rauches Fueter.
Spechtler u. a., Frnhd. Rechtstexte
1, 176, 1
(moobd.
, 1524
): Was rauchs von ochssen, khueen, vnd kelberen, auf der Brugkhen gefeelt, daz soll kain maister [...] ausm Lanndt verkhauffen.
Mell u. a., Steir. Taid.
19, 28
(m/soobd.
, 1568
): Ebengleich wie mit dem viech also auch hat sich in dem gefüll und den heütten bei etlichen burgern beschwerlicher und schedlicher fürkauf eingerissen.
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 492
.