geduldigkeit,
geduldigheit,
die
;
-Ø/–
.
›Leidensfähigkeit, -bereitschaft, Erdulden; Nachsicht, Verständnis, Duldsamkeit, Langmut, Geduld‹;
vgl.
geduldig
.
Im späten Frnhd. auslaufend; religiöses Schrifttum.
Bedeutungsverwandte:
duldmütigkeit
,
geduld
,
geduldsame
,
gelassenheit
 1,
leidsamkeit
.
Syntagmen:
g. üben; diemütige / gerechte / stetige / stille g
.

Belegblock:

Fischer, Brun v. Schoneb.
12224
(
md.
, Hs.
um 1400
):
der vunfte grat geschrebin steit | und heizet zu dute gedoldikeit.
Schöpper
10b
(
Dortm.
1550
):
Gedult leidsamkeit duldmuͤtigkeit geduͤltigkeit.
Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
681
(
pfälz.
,
1436
):
jst das wir jn dem anligen den gedultikeit üben.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
201, 7
(
els.
,
1362
):
Du [...] hast mir dar inne die tugent aller getültekeit geben.
Vetter, Pred. Taulers
311, 26
(
els.
,
1359
):
der mensche werde angetan mit den tugenden unsers herren Jhesu Christi, als ist: [...] gedultikeit, barmherzikeit.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
2, 651
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
vnd er sol sprechen in gedultikeit vnd in gelassenheit sin selbes daz wort, daz der heilige man lob sprach.
Ebd.
2, 855
:
er truͦg es in demuͤtiger gedultikeit, vnd er worhte die starken werg von minnen in diser gelassenheit.
Koller, Ref. Siegmunds
335, 9
(Hs. ˹
Augsb.
,
um 1440
˺):
er ist allwegen gefünden in gedültikait; got ist sein oppfer genem.
Rieder, St. Georg. Pred.
69, 30
(Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
Dú ander tagwaid daz ist gedultkait: daz du arbait willeklich und guͦtlich tragest durch Gottes willen.
Ebd.
137, 16
:
gedultkait diu mazait den zorn, si berihtit de herze, si machot den mentschin demuͤtich und sterkit in in der not.
Warnock, Pred. Paulis
27, 346
(
önalem.
,
1490
/
4
):
er [Christus] hat uns gelert die regel der gedultikait.
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
67, 72
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
habt lieb die glieder der parmhertzichait, guͤtichait, diemuͤtichait, messichait, gedultichait.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
9, 39
(
tir.
,
1464
):
die ander ist, da man hueten vnd halten ist die geduldikhait in dem gemüet, in der krankhait vnd widerwertikhait.
Ebd.
29, 9
:
Die sterkh ist ain pant der geduldikhait.
Bauer, Imitatio Haller
45, 12
(
tir.
,
1466
):
Wie mag dein geduldikchait gekchrönet werden, wenn dir nicht entgegen laufft widerwertikchait.
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 249
;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 65
;
Voc. Teut.-Lat.
k iiijv
;
Dasypodius
169r
;
Rot
337
;
Hulsius
D jr
.