gebis,
das
;-bisses/-bisse
, auch -Ø
.1.
›Gesamtheit der Zähne, Gebiss (von Menschen und Tieren)‹; als Metonymie: ›Plastik, Abbildung (u. ä.) eines Gebisses‹; vgl.
beissen
(V., unr. abl.) 1, gebeissen
(V., unr. abl.) 1.Belegblock:
Bihlmeyer, Seuse
252, 8
(alem.
, 14. Jh.
): Wie dik hast du dien anzennenden vienden isninú gebiss in geschlagen.
Bauer, u. a., Kunstk. Rud.
90
(oobd.
, 1607
/11
): seltzam maul oder gebiß vonn einem wunderthier, hatt vil stumpfer oben und mugelete zän.
Ebd.
1917
: Ein schon hirschgestemb, daran seine gebain oder der kopf und gebiß noch ist.
Bremer, Voc. opt.
266
; Schmitt, Ordo rerum
248, 21
; Voc. Teut.-Lat.
l vijr
; Dasypodius
78r
; Hulsius
F iijr
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
179
; Henisch
395
; 1388
f.; Dietz, Wb. Luther
2, 25
; Pfälz. Wb.
3, 90
.2.
›Mundstück des Zaumzeugs am Pferdegeschirr, Pferdegebiss‹; vgl.
beissen
(V., unr. abl.) 1, gebeissen
(V., unr. abl.) 1, 3
bis
.Bedeutungsverwandte:
zaum
Syntagmen:
einem pferd das g. einlegen
.Belegblock:
Joachim, Marienb. Tresslerb.
504, 17
(preuß.
, 1408
): 4 scot vor 1 gebis zum zoume.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
117, 1
(preuß.
, 1485
): 8 geczeuge uff pferde, 10 czome mitt gebisszen.
Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 157, 8
(Köln
1582
): Den zwing das maul nach irer art, | Mit zeumen vnd gebissen hart.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
64, 6
(Frankf./M.
1568
): Welch Pferd sich tückisch widersetzn / | Den mach ich ein scharffes gebiß / | Das jn von statten treibt gewiß.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
73r, 38
(Leipzig
1588
): Wo solchen grimmigen Leuten nicht ein scharff Gebiss eingeleget wuͤrde / So were alles Predigen vnd vermanen bey jhnen vmbsonst.
Eis, Albrants Roßarzneib.
120, 24
(schles.
, 1361
/6
): Nym daz gebis unde czuch is durch eynen warmyn lutis mist unde lege is dem pherde in den munt.
Mylius
G 2r
(Görlitz
1577
): Frænum Zaum / Gebiß.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
268, 35
(Nürnb.
1548
): Seid nit wie roß vn̄ meuler / die keinen verstand haben / welchen man zaum vnnd gebiß muß ins maul legen.
Morrall, Mandev. Reiseb.
53, 17
(schwäb.
, E. 14. Jh.
): von ainem nagel do hies der kúng Constantin [...] ain gebiß an ainen zom machen.
Rechn. Kronstadt
2, 275, 23
(siebenb.
, 1532
): pro 13 laminis ferri ad equorum lupata, vulgo Gebÿsz.
3.
›Zwist, Streit, Hader‹; vgl.
beissen
(V., unr. abl.) 4; 6.Belegblock:
Wyss, Limb. Chron.
65, 8
(mfrk.
, Hs. 2. H. 16. Jh.
): ein erzebischof alda zu Colne [...] hatte sere vil gebißes mit den Westfelingen.