1
gebiet,das
;–/-e
;zu
mhd.
gebiet(e)
›Befehl, Gebot, Territorium‹
(Lexer
).1, 754
1.
›Gebot, gegebener Auftrag, Befehl‹; vgl.
gebieten
3.Bedeutungsverwandte:
1
befel
gebot
Belegblock:
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe
332, 27
(thür.
, 1421
): das her hatte das geleite unde gebyte yn dem lande.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
73, 12
(osächs.
, 2. H. 14. Jh.
): undir der stat gebite sint vil burge unde stete.
Gille u. a., M. Beheim
453, 2663
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Her Fridrich dem Kasiaker riet, | er sölt under seinem gepiet | Ain herczirn machen in daz velt, | mit dem man dez vergessen selt.
Höver, Bonaventura. Itin. A
231
(moobd.
, 2. H. 15. Jh.
): vnd geaygnet daz regiment der gannczen werlt nach dem gepyet des hoͤchssten gots.
Schmitt, Ordo rerum
108, 9
; Voc. Teut.-Lat.
l viijr
; Voc. inc. teut.
i jr
; Dasypodius
54r
; Maaler
159r
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
179
; Weber, Oswald.
1847, 336
; Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 64
; Dietz, Wb. Luther
2, 24
; Pfälz. Wb.
3, 89
; Schwäb. Wb.
3, 129
; Schweiz. Id.
4, 1857
; Rwb
3, 1235
f.2.
›Bereich des Gebietens, Einfluss-, Gerichts-, Herrschafts-, Machtbereich; Territorium, Gebiet‹; vgl.
2
biet
.Belegblock:
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
3, 8
(preuß.
, 1414
/22
): Diß nochgeschriben ist das schalwische korn im elbingeschen gebitte der Prußen.
Helbig, Qu. Wirtsch.
2, 178, 2
(md.
, 1467
): Also das dieselben [...] durch vnser furstenthumb, Herschafft vnd gepiete [...] hyn vnd herwider wandern, kauflegen, arbeiten vnd hantieren sollen.
Wyss, Limb. Chron.
62, 7
(mfrk.
, Hs. 2. H. 16. Jh.
): der erwerdige furste [...] hisch di name widerumb, di in sime gebide unde geleide geschen was.
Buch Weinsb.
2, 159, 20
(rib.
, 1567
): sei kuntn es nit ertragen, durften die geistlichen nit schatzen, hetten ausser den porzen kein gebeit oder ligende gutter, die sei schatzen kunten.
Brinkmann, Bad. Weist.
59, 28
(rhfrk.
, 1538
): seind alle morgen felds, die in Minnenberger gebiet gelegen, in ein summa gerechnet.
Foltz, UB Friedb.
1, 304, 29
(hess.
, 1378
): ist mit uns geredet umb der burgir gut und lant in unsern gerychten und gebyten gelegen.
Küther, UB Frauensee
167, 20
(thür.
, 1373
): laße phenden in allin unsirn gerichtin und gebyten.
Wattenbach, Urk. Rauden
95, 15
(schles.
, 1407
): seine Teychstat gelegen neden in deme dorfe czur Centhow in vnsirm Tostischem gebitte vnd wicbilde gelegen.
Gille u. a., M. Beheim
234, 16
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Ich mein der snoden juden diet, | die ir umb posse gab und miet | enthaltt in euerem gepiett.
Morrall, Mandev. Reiseb.
66, 23
(schwäb.
, E. 14. Jh.
): Umb daz mer ist ain gebiett haisset Engaddi.
Sappler, H. Kaufringer
9, 287
(schwäb.
, Hs. 1464
): wie er [...] | dort in des korherren gepiet | ain töchterlein gefunden hiet.
Chron. Augsb.
4, 402, 20
(schwäb.
, v. 1536
): dann dise margraffschaft gadt bis an der von Ulm gepüt.
Ebd.
9, 98, 14
(schwäb.
, 1544
/5
): dise bemelte zwen frome herren wolten lieber arm in ainem reichen, dann reich in ainem armen gepiet und regierung sein.
Rennefahrt, Stadtr. Bern
330, 2
(halem.
, 1397
): wir, die von Berne, sullen besorgen, das der weg und die strasse gemacht werde uf uͥnser gebiet untz an den spital an Grymslun.
Ders., Wirtsch. Bern
466, 16
(halem.
, 1525
): soͤllen sy weder in der stat, noch gebiet argwenig silbergeschirr oder anders kouffen.
Ders., Statut. Saanen
172, 34
(halem.
, 1541
): Kund und zuͦ wissen sy allen denen, so da wonent in disen nachgenempten landen, herrschaften und gepieten, zilen und marchen.
Köbler, Stattr. Fryburg
94, 22
(Basel
1520
): Welcher ligende guͤter in vnser Statt gezirck vnd gepietten gelegen / verkoufft.
Winter, Nöst. Weist.
2, 122, 26
(moobd.
, um 1660
): die müllner samentlichen in alhieigen gebüet sein verbunten [...] dem lantgerichtsherrn ain achtring grunt oder ain thaller gelt.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
481, 31
(m/soobd.
, um 1600
): so ist denen Millstätterischen marktmezgern zu des markts und der armen gemain notturft in den Millstetterischen allen gebieten und lantgerichten groß und klain viech aufzukaufen bewilligt.