geäder,
das
;-s/-Ø
.– Medizinisches Schrifttum.
1.
›Gesamtheit, System der Blutgefäße, Adern‹; metonymisch ›Blutkreislauf‹; zu
1
ader
1.Belegblock:
Mayer, Folz. Meisterl.
24, 104
(nobd.
, v. 1496
): Und waß von plut auch, merket daß, | In all seynem geeder war.
Cirurgia H. Brunschwig
22rb, 4
(Straßb.
[1497
]): Das fünfte capitel diß anderen tractatz seit von den wunde͂ des geeders vñ wilt wachs.
Bachmann u. a., Volksb.
317, 12
(alem.
, 15. Jh.
): Ir sond im heissen daz genegel ab henden und fuessen zeren und den ein ysinn nagel in daz geder stecken und voran gift daruf legen.
Sudhoff, Paracelsus
2, 481, 1
(1525
/6
): das durch solches durchgehen und wermi das geeder und der humor vitae widerumb incendirt wird.
Arndt, biechlin
D ijr
(Freiburg
1523
): Das emssige trunckenheit gar ein schedlichs ding sey [...] sie zerstöret die natur des leychnams / vnnd verderbt das geeder.
Hyrtl, Anatomie.
1884, 56
f.; Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 110
; Rohland, Schäden
406
; Lehmann, Rezeptb.
178
f.; Voc. rerum
6v
; Voc. inc. teut.
h ir
; Bremer, Voc. opt.
266
; Schwäb. Wb.
3, 113
; Schweiz. Id.
1, 88
.2.
›Gesamtheit der Sehnen des menschlichen, tierischen Körpers‹; zu
1
ader
4.Bedeutungsverwandte:
harwachs
waltenwachs
Wortbildungen:
geäderig
Belegblock:
Keil, Peter v. Ulm
14
(nobd.
, 1453
/4
): wenn die geswulst ist vergangen, so salb dornach das geeder mit altee, agrippa, marciaton, piß das geeder erweichet.
Ebd.
180
: Misch es vnter einander vnd prenn es als das benedicten-öl; daz ist gut zu allem geeder.
Brack
a 6r
(Basel
1483
): Neruus. geeder. waltenwachs. sic cartilago. oder harwachs.
Löffler, Columella/Österreicher
2, 340, 9
(schwäb.
, 1491
): Aber das ander oͤl das nit ist ains unsuͤssen geschmacks, mag geben taͤglichy salbung denen, die schmertzen der altenwachs oder geaͤder lident.
Memminger Chron. Beschr.
31, 18
(Ulm
1660
): die Schmertzen der Nerven oder deß weissen Geaͤders / von Kaͤlte herruͤhrend.
Peters, Schäden I,
213, 17
(nalem.
/schwäb.
, 1400
/33
): diß öle ist guͦt zuͦ dem erlampten audern, wenn es sterck das geeder wol vnd bringt es wider zu krefftten.
Wyss, Luz. Ostersp.
10511
(Luzern
1545
): Ich bin erschrocken, ein trübttes wyb, | mir zittrett alles geäder im lyb.
Deinhardt, Ross Artzney
10
(oobd.
, 1598
): Das pferdt mit diser salb deß tags zwaymal wol dahinden das geeder geschmirt.