gaukler,
gaukeler,
geukler,
der
;-s/-Ø
;zu
mhd.
goukelære, gougelære
›Zauberer, Gaukler, Taschenspieler‹
(Lexer
).1, 1059
›Possenreißer, Taschenspieler, Zauberer, Gaukler‹;
vgl.
gaukeln
1; 2; 3.Zur Sache:
Reallex. der germ. Altertumskunde
(1988), 479f.10
Bedeutungsverwandte:
gaukelbruder
gaukelman
nar
der
) 2, schalksnar
tor
der
) 1, zauberer
Syntagmen:
jn. für einen g. halten
.Wortbildungen:
gauklerkunst
gauklerspiel
gauklerzeug
Belegblock:
Chron. Magdeb.
2, 18, 16
(nrddt.
, 1565
/6
): Im Jar 1544 war hir ein geuckler.
Luther, WA
32, 350, 6
(1532
): Wir aber sollen wissen, das Christus nicht ein solcher geukler ist, der mit halben worten redet.
Ebd.
54, 207, 22
(1545
): Denn gleich wie ein Geuckler den albern leuten ins maul guͤlden gauckelt.
Fischer, Brun v. Schoneb.
2762
(md.
, Hs. um 1400
): als eines goukeleres budel | stet manches menschen munt offen.
Froning, Alsf. Passionssp.
5801
(ohess.
, 1501ff.
): eya, du rechter geuckelere! | du bist uns zu eym konige eben! | du blibest an dem crucz kleben.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
8006
(rhfrk.
, um 1405
): Hastu ye keinen gauckeler gesien, | Der mit dem huͦtgin dribet daz spiel sin.
Palmer, Tondolus
16
(Speyer
um 1483
): er versumet die kirchen vnd gots dinst / Arm lut mocht er weder sehen noch horen. aber geuckler vnd lotterbuben teilt er rilich mit.
Chron. Nürnb.
4, 374, 16
(nobd.
, 15. Jh.
): der gaukler, der Humpelein, trug, viel mit willen vom vischersteg also naket in eim padhütlein ins tief wasser zwaier mann tief.
Sachs
16, 368, 33
(Nürnb.
1563
): Hetst gauckler und schalcksnarren bracht, | Die wern dem könig angenemb.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 369, 21
(Straßb.
1522
): Huͦt dich vor dem Heilent! Die Gouckler kumen, sie kuͤnnen machen, das es herabgat oder nit herabgat.
Koller, Ref. Siegmunds
219, 41
(Hs. ˹Augsb.
, um 1440
˺): sie entzündent vil kertzen und leschen dann aine nach der andern ab und treibent wünder als gauckler.
Thiele, Minner. II,
13, 330
(Hs. ˹nalem.
/sfrk.
, 1470
/90
˺): Ein gauckler unverdrossenn | soll billich hann ein knecht.
Barack, Teufels Netz
11978
(Bodenseegeb.
, 1. H. 15. Jh.
): Sprecher und och göugler | Sind mir allsamend nit unmær.
Jörg, Salat. Reformationschr.
97, 34
(halem.
, 1534
/5
): der allso hatt muͤssen ein verachteter /nüt gelltender / ja von siner part ouch verspoteter gouggler blyben.
Schade, Sat. u. Pasqu.
3, 174, 30
(obd.
, 1525
): ir glerten oder verkerten haben uns leien alle ding mit dem latein verschlagen, wie die gaukler thuͦnd.
Niewöhner, Teichner
439, 35
(moobd.
, 1366
/70
): yeder man sein phenning zellet | umb ain chunst dw im gevellet, | ez seyn gaukler oder toren | oder maister auferchoren.
Kummer, Erlauer Sp.
4, 103
(m/soobd.
, 1400
/40
): pheiffer und paukker, | pusauner und gaukkler, | di pring ich all mit mir herein.
Bremer, Voc. opt.
266
; Voc. Teut.-Lat.
k iijr
; Brack
c 5r
; Dasypodius
328v
; Schöpper
26a
; Serranus
76v
; Maaler
158r
; Hulsius
F iijr
; Henisch
1373
f.; Bücher, Berufe Frankf.
1914, 50
; Dietz, Wb. Luther
2, 13
f.; Dief./Wü.
638
; Schwäb. Wb.
3, 102
; Schweiz. Id.
2, 171
.