gaukelspiel,
gakelspiel,
das
;auch
-Ø/-e
, auch -Ø
.›Spiel des Gauklers, Zauberei, Taschenspielerei, Narrenpossen‹;
vgl.
gaukeln
1; 2; 3.Bedeutungsverwandte:
gaukel
gaukelfure
gaukelgeschäft
gaukelheit
gaukelnis
gaukelschicht
gaukeltand
gaukeltreiben
gaukelwerk
gauklerei
Syntagmen:
das g. auslegen / machen / treiben / verrichten; das g. des teufels
.Wortbildungen:
gaukelspieler
Belegblock:
Kochendörffer, Tilo v. Kulm
4466
(preuß.
, 1331
): Wen si liber hatten vil | Hi der lute koukil spil.
Luther, WA
30, 3, 310, 22
(1531
): da die Pfaffen auff den begengnissen und Kirchweyhung odder Patron festen so leicht fertig mit dem Sacrament handelten, als were es ein gauckel spiel.
Reissenberger, Väterb.
16283
(md.
, Hs. 14. Jh.
): Und mit des tuvels gokelspil | Triben kurzwile vil.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
6736
(rhfrk.
, um 1405
): Da dun ich sij arbeit horen, | Gauckelspiele bij andern doren.
Gille u. a., M. Beheim
351, 24
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Ich daz mit warhait sprich: | in sölchem gakelspil | vint man der narren vil.
Stackmann u. a., Frauenlob
10, 10, 9
(Hs. ˹nobd.
, 3. V. 15. Jh.
˺): Die werlt ist sam ein gougelspil.
Barack, Zim. Chron.
2, 300, 31
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): Also hat er diss und ander gaugelspill ob dem disch mit seiner junkerschaft getriben.
Ebd.
4, 128, 29
: Also muess der böss gaist sein gaugelspill mit den einfeltigen leuten verrichten.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron.
221, 28
(schwäb.
, 1560
): ein solch triumpff mit fechten, spilen, als kurtzweill vill schalcks naren und andere gockelspill.
Lemmer, Brant. Narrensch.
110a, 185
(Basel
1494
): Wann man die eyger schlecht vnd spalt | Vnd ander des glich gouckelspil | Dar von ich yetz nit schriben wil.
Niewöhner, Teichner
305, 9
(moobd.
, 1360
/70
): da pey ist dw werlt bechant | daz sew ist ein gaukel spil.
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 451
; Schmid, Pilgerreisen.
1957, 413
; Dasypodius
328v
; Dietz, Wb. Luther
2, 15
; Schwäb. Wb.
3, 101
; Schweiz. Id.
10, 142
.