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galle,
die
;
zu
mhd.
galle
›Geschwulst über dem Knie am Hinterbein des Pferdes‹
(
Lexer
1, 729
), dies wohl letztlich aus
idg.
*
ghal-
›Schaden, Gebrechen‹
; auf die semantische Entwicklung hat sicher
lat.
galla
›kugelartiger Auswuchs, Gallapfel‹
(
Georges
1, 2898
) eingewirkt. Insgesamt ist die Herleitung umstritten (
Pfeifer
2000, 392
f.).
›Geschwulst in den Sehnenscheiden der Gliedmaßen von Tieren, bes. Pferden‹.

Belegblock:

Koppitz, Trojanerkr.
21078
(Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Über bain noch kain galle lag | An dem pfertt runzitt.
Gierach, Märterb.
5888
(Hs. ˹
moobd.
,
A. 15. Jh.
˺):
er bet so vil mit knie vallen | daz an den knien waren gallen | gewachsen sam den olbenten.
Deinhardt, Ross Artzney
110
(
oobd.
,
1598
):
zeuch dem roß dreu lannge harr auß dem schwanz vnnd zeuch die selben in ain schuester nadel. Stichs dem roß durch die gallen auß vnd laß darin steckhen.
Ebd.
174
:
[ein guette salben] Verdreibt die elenbügen vnd gallen, die noch nit gewachsen sindt.