günlich,
Adj.;
in den Ausgabenglossaren, auch bei BMZ
(1, 592) und Lexer
(1, 1123), mehrfach Zuordnung zu guotlich
bzw. zugehörigen Wortbildungen; dies setzt n
-Einschub (Frnhd. Gr. § L
) und Schwund des 62, 4
-t-
infolge Dreikonsonanz (ebd. § L
) voraus. Schreibgeographisch ist der 74
-n
-Einschub in weitgehender Übereinstimung mit der Beleglage von günlich
(gehäuft wobd.), auch semantisch ist Zuordnung zu gütlich
möglich, aber keinesfalls zwingend; Gleiches gilt für Zuordnung zu gönnen
, gunst
(Adj.); Bedeutung über das Normalmaß hinausgehend schlechtbestimmt.›herrlich; auf mystische Heiligung hinzielend; freundlich, gnädig (von Gott)‹.
Gegensätze:
jämerlich
Wortbildungen:
günlichen
günlichheit
Belegblock:
Euling, Kl. mhd. Erz.
813, 226
(nobd.
, E. 15. Jh.
): o plut gunnlicher ere, | du pist mein schacz, mein reichtum güt.
Voc. Ex quo G
187, 1
(alem.
, 1451
/7
): Gloria [...] er oder guͤnlicheit.
Vetter, Pred. Taulers
9, 27
(els.
, E. 14. Jh.
): als alle die krefte versamment sint, sinnelichen und guͦnlichen und bewegelichen krefte, in die obersten, in den grunt, dis ist der ingang.
Schmidt, Rud. v. Biberach
102, 16
(whalem.
, 1345
/60
): volbringung der guͤnlicher minne ist in dem vatter land, nút hie vf dem weg.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
2796
(halem.
, Hs. um 1435
): wenn der lib nach sel gebirt | Geguͦnlichet von Gotte wirt.
Rieder, St. Georg. Pred.
320, 38
(Hs. ˹önalem.
, 1387
˺): Daz ande bild ist guͦnlich und da bi stat geschriben: [...] ,únsers herren bruͦder‘.
Dierauer, Chron. Zürich
20, 24
(halem.
, 1415
/20
): Gúnlich si gott in dem himel, und in erden si frid.
Voc. Ex quo F
110
; G 188
.