gülte,
der
;–/-n
.– Wobd.; vorw. Rechts- und Wirtschaftstexte.
1.
›Schuldner; Hafter; Bürge; Vormund‹.Bedeutungsverwandte:
bürge
hauptgülte
schuldner
Belegblock:
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz.
148, 18
f. (alem.
, um 1430
): [der küng] gab darüber ainen besigelten brief, die schuld ze bezalen, darnach uff die nächsten pfingsten, mit vil gülten, die da nach dem solten laisten, wenn sy gemant wurden. [...] solliche schuld ward nit zalt. Und darnach mantend sy die gülten, by den aiden, so sy geschworen hattend, das sy soltend laisten.
Rennefahrt, Zivilr. Bern
29, 30
(halem.
, 1491
): das wir beid gemeinlich [...] als recht guͥlten und buͥrgen [...] einer uffrechten, redlichen unbetrognen schuld schuldig sind, und gelten.
Schib, H. Stockar
123, 30
(halem.
, 1520
/9
): Uff die zitt bin ich vir mis bruders kind gült und bürg worden vir 100 gl 3 jar.
Maaler
197v
(Zürich
1561
): Gült vnd bürg sein / Sich zum schuldner verbinden / vnd mit jm geloben.
Schib, Urk. Laufenb.
232, 9
; Merz, Urk. Wildegg
116, 3
; Rwb
4, 1263
; Bad. Wb.
2, 500
; Schweiz. Id.
2, 289
; Schwäb. Wb.
3, 917
.2.
›Gläubiger‹.Belegblock:
Leisi, Thurg. UB
7, 674, 5
(Gottlieben
1388
): Es sol ouch enhain burger sin hus ald sin guͦt von im geben durch schirmes willen, dz er es sinen gúlten, den er es gelten sol, emphroͤmde.
UB Zug
459, 25
(halem.
, 1409
): wer dem andern geltes gichtig ist, das man dem gúlten, so dz gelt zuͦgehoͤrt, pfand geben sol.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen
203, 19
(halem.
, 1525
): die, denen man vor schuldig gesin, nüntzdesterminder still ston müssent, untz ain herr usgericht worden [...]. Damit si beschwerdt, vermainent, das ander gülten als wol als sin gnad zalt werden söllten.