gämelich,
gemelich,
Adj.;
zu
mhd.
gemeliche(n)
›auf lustige, spaßhafte, ausgelassene Weise‹
(
Lexer
1, 844
).
›ergötzlich, lustig, spaßig, fröhlich, ausgelassen‹.
Syntagmen:
ein gämelicher gang / streit, eine gämeliche antwort / geschichte
.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
158
(
preuß.
,
um 1330
/
40
):
vil gemelich si lachtin. | gemeine unde sunderlich | dûcht si alle wunderlich | dirre louf sô gemelich.
Chron. Köln
1, 60, 30
(
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Sy was so reicht gemelich, | ind wainden uch hynne hain erloist.
Chron. Köln
2, 572, 32
(
Köln
1499
):
want si [muis] was sere gemelich.
Wolf, Rothe. Ratsged. F
1107
(
thür.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Philippus der konig von Frankrich | Hatte eynen torin gemelich.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe
696, 2
(
thür.
,
1421
):
Es geschach eyne gemeliche geschicht yn dem selbin jare also man schreib noch Cristus gebort 1355 jar.
Mone, Adt. Schausp.
1, 3073
(Hs. ˹
omd.
,
1391
˺):
So wol uff ir rittere wol gemuͤt! | griffet an dye herfart und sit fruͤt | und czyen wir hen gemellichen alle | uff dye Juden mit underm schalle.
Morrall, Mandev. Reiseb.
12, 22
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Des woltend sie aber nit tuͦn und gabend im ain gemmelich antwúrt in soͤllicher maß.
Sappler, H. Kaufringer
24, 97
(
schwäb.
, Hs.
1472
):
der welt läuf habent sich gericht | auf ainen gank gämelich.
Barack, Teufels Netz
5247
(
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
da hept sich denn ain kib | Under sinen kutten witt, | Gar ain gemelichen strit.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
400, 8
(
oobd.
,
1349
/
50
):
melancolia [...] daz haizent die Dürgen râsen, wenn ain mensch mit im selber redet gämleicheu dinch.
Primisser, Suchenwirt
4, 332
(
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Es was ein gemleich hof gesint.
Bremer, Voc. opt.
269
;
Voc. Teut.-Lat.
l iiijr
;
Voc. inc. teut.
h ijr
;
Serranus
81r
;
Maaler
155r
;
Henisch
1487
;
Stieler
1, 619
;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 166
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
131
;
Schwäb. Wb.
3, 38
;
Schweiz. Id.
2, 298
.