erteidingen,
V.;
zur Formvarianz s.
teidingen
.
– Rechts- und Wirtschaftstexte.
1.
›etw. rechtlich festsetzen; Recht sprechen‹;
vgl.
er-
 5; 8,
teidingen
 2; 5.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
befinden
(V.) 9,
dingen
 8,
gerichten
 1.

Belegblock:

Leman, Kulm. Recht
2, 3, 38
(
Thorn
1584
):
Noch dem mole daz das gelt der berichtunge vmme den totslag noch des kyndes tode irtedinget ist. so gehoret das gelt deme swertmogen tzu.
Küther, UB Frauensee
276, 30
(
thür.
,
1495
):
Es ist auch erteydingt, wan die obgedachte Claus, Cunne adder alle ire kynde [...] schaffe uff dem genanten hoff haltenn wollen, sollenn sie [...].
Piirainen, Igl. Bergr.
33b, 28
(
slow. inseldt.
,
16. Jh.
):
d(a)z kain vrbarrer, noch leich(er) noch kain ander man nÿmer seinertail, ab muge ertadtingen, mit Im selberr, Sonderr [...].
Rwb
3, 294
.
2.
›etw. (auf rechtlichem Wege, durch Verhandlungen) einklagen, erreichen, erlangen‹; speziell auch: ›jn. losbitten, frei bitten‹;
vgl.
er-
 5; 8,
teidingen
 8; 9.
Bedeutungsverwandte:
ab|erbitten
 1,
erfordern
(V.) 1,
erwinden
 6.

Belegblock:

Behrend, Magd. Fragen
86, 27
(
omd.
,
um 1400
):
Wil sich der man zcu syme erbe adir gut czihen, das mus her irfordern unde irteidingen bynen jore und tage.
Ermisch, Freib. Stadtr.
147, 14
(
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
Ist, das ein man pfandunge irteidinget uf einen vormunden unde uf sine gewalt, so [...].
UB ob der Enns
9, 203, 11
(
moobd.
,
1377
):
dar aus [vanchnüzze] vns Erber Herren Ritter vnd Chnecht, und ander vnser vreund ertaÿdingt vnd ab erpeten habent.
Rwb
3, 294
;
Pfälz. Wb.
2, 961
;
Öst. Wb.
4, 1344
.