erschaz,
der
;–/erschäz, erschätze
.1.
›Abgabe, Handänderungsgebühr beim Wechsel von Gütern, sei es beim Kauf, bei der Entlehnung oder durch Erbschaft‹; vgl.
ere
7; 10.Wobd.; Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
erkentnis
gefälle
handlon
zins
bestandgeld
gülte
die
) 2; 4.Syntagmen:
den e. fordern, jm. e. schuldig sein
; der e. etw. bringen
; etw. an e. zalen, ane e. leihen, etw. für / zu e. geben, jn. mit e. bekümmern, jn. um e. anfordern / ansuchen
; der gebürliche / gewönliche / rechte e
.; der abbruch des erschatzes
.Wortbildungen:
erschatzen
erschätzig
erschatzung
handreichung
Belegblock:
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
509, 21
(nobd.
, n. 1525
): [ist das pundisch heer fur die statt Bamberg gezogen] und dabey ain merklich gelt von der statt und landschaft daselbstumb fur plunderung und prandschatzung erschatzet.
Maag u. a., Habsb. Urbar
2, 1, 425, 7
(alem.
, 1361
): 1 tavel wachs, drithalb huͦn geltz, und ist daz vellig und erschetzig.
Leisi, Thurg. UB
5, 497, 5
(halem.
, 1355
): dz vorbenempt guͦt ane allen erschatz und ane allen fúrzug lihen ze rehtem lehen.
Welti, Urk. Rheinfelden
86, 8
(halem.
, 1364
): wenne sich die hand wandlet, so sol man gen ze erschatz zwe huͤnr.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen
160, 16
(halem.
, 1430
): doch soͤllend si einen bescheidnen erschatz zuͦ einer bekanntnuͥsse von den guͤtren geben.
UB Zug
2487
(halem.
, um 1495
): Diser hoff ist ouch erschaͤtzig. nach sag der brieffen.
Rennefahrt, Gebiet Bern
39, 27
(halem.
, 1538
): so es ein sun von sinem vater ererbt, so git er von dem guͦt fuͥr den erschatz nit mer dann 5 shilling.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen
29, 30
(halem.
, M. 16. Jh.
): Wär ouch dem gotzhus zins, ehrschätz, schulden oder buoßen zethuond schuldig weri.
Boner, Urk. Brugg
486, 7
(halem.
, 1572
): der der kilchen daselbst eygen, ouch vellig, eerschätzig vnd bodenzinsig ist.
Maaler
98r
(Zürich
1561
): Eerschatz (der) Laudominium. Eerschatz die dem leheman seinem herren zegaͤben / als ein vereerung eyngedingt sind / so offt die guͤter in andere he͂d kommend.
Hauber, UB Heiligkr.
2, 388, 12
(schwäb.
, 1496
): darumb sy mir das guͦt [...] on all handtlon und erschatz min leben lang [...] gelihen haben.
Maag u. a., a. a. O.
406, 19
; Krebs, Prot. Konst. Domkap.
3565
; Graf-Fuchs, a. a. O.
195, 25
; Leisi, a. a. O.
6, 104, 16
; 150, 17
; 847, 22
; Kläui, Schweiz. Urbare
2, 4, 33
; Boner, Urk. Aarburg
126, 38
; Rennefahrt, Staat/Kirche Bern
182, 27
; 287, 33
; 330, 6
; ders., Statut. Saanen
39, 22
; UB Zug
516, 26
; 2479, 22
; Müller, Lands. St. Gallen
29, 30
; 42, 11
; Argovia
9, 121, 18
; Merz, Urk. Wildegg
151, 11
; 179, 18
; Boner, Urk. Brugg
486, 9
; 487, 25
; Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 339, 37
; Rwb
2, 1294
; Henisch
811
; Schwäb. Wb.
2, 836
.‒
Vgl. ferner s. v. anfordern
3.2.
›in Ehren zu haltendes hohes Gut‹; vgl.
ere
2.Belegblock:
Strauch, Schürebrand
53, 13
(els.
, E. 14. Jh.
): so hab innerliche fröude, wenne dir getrenge zuͦ valle, wenne der edele weisse wurt nút geleit in den ereschatz des küniges.
Ebd.
21
: solt du lieden mit fröuden enpfohen, daz dich so minnecliche widerbildet noch dime geminten Jhesu Christo und dich bereitet in den ereschatz des ewigen küniges.
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 448
.