ergrimmen,
V.
›in Zorn geraten, wütend, ärgerlich werden‹ (bezogen auf emotionale Zustände, die aggressives, auch kriegerisches Handeln motivieren); auch: ›vor Wut toben‹; ›Hass gegen jn. empfinden, entwickeln‹; gelegentlich refl.; in 1 Beleg: ›über jn. kommen‹ (vom Zorn gesagt);
vgl.
er-
2; 8, zu grimmen
1.Bedeutungsverwandte:
erbittern
erzürnen
griesgramen
hassen
verzornen
zänblecken
zürnen
Syntagmen:
j. e
. (absolut); j. auf jn., über etw. e
., der zorn über jn. e
., j
. [wie] (z. B. fast / hart / heftig / ser, im geist / zorn, über die massen
) e
.; sich e
.; ergrimt sein / werden
.Belegblock:
Luther. Hl. Schrifft.
1. Mose 4, 5
(Wittenb.
1545
): Da ergrimmet
[
wart [...] erzurntMentel
1466: ; nd. Bibel 1478:
vortornet;
erzürnetEck
1537: ]
Kain seer vnd sein geberde verstellet sich. Ebd.
2. Mose 32, 10
: nu las mich / Das mein zorn vber sie ergrimme
[
werde derzúrnetMentel
1466: ;
erzürneEck
1537: ]
/ vnd sie auffresse / So wil ich dich zum grossen Volck machen. Ralegh. America
16, 16
(Frankf.
1599
): Wie Berrheo diß vernam / ergrimmet er vber die massen sehr.
Mathesius, Passionale
54r, 24
(Leipzig
1587
): Also ergrimmet er im Geist / als er sihet den verstorbenen Lazarum.
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 168, 13
(Bautzen
1584
): Sie
[die Juden]
aber gantz ergrimbt auff jhn [Jhesus], | Lieffen am Mitwoch fruͤ zu raht. Tittmann, Schausp. 16. Jh. Kürger
27, 395
(o. O. 1580
): Ergrim dich und laß gen wie recht | das urteil übers menschlich gschlecht.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
88
(Nürnb.
1517
): Wo er [got] aber ergrimmet, zeigt er ein verstockung an; und also wirdet er gesprochen die hassen, die er zu der ewigen pein verurteilt hat.
Sachs
2, 281, 30
(Nürnb.
1536
): Der ritter ergrimbt und erpittert.
Chron. Augsb.
8, 222, 27
(schwäb.
, zu 1563
): er hat sie auch gar übel geschmecht und sich über die so hart ergrimbt, daß [...].
Anderson u. a., Flugschrr.
23, 3, 9
([Augsb.
] 1525
): WAnn zwen an ain ander schlahe͂ oder rauffen / wer des gewar wirdet / dem steet zuͦ [...] mit dem ersten zuͦschaiden / auff das sy nit ergrymmen / vñ den zoren brauchen.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
513, 6
(moobd.
, 1473
/8
): Do diss mär kom zue gehörd ir messeneye, | erst wurden sy ergremmett | und mainten niemant lassen todes freye.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
638, 4125
; 659, 4780
; 688, 5709
; Tobler, Schilling. Bern. Chron.
1, 221, 7
; Schöpper
20a
; Maaler
111r
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
143
.‒
Vgl. ferner s. v. 2
anen
3.