erachten,
V.
1.
›etw. meinen, für etw. befinden, halten, in bestimmter Weise einschätzen, ermessen‹; auch: ›etw. erkennen, ersehen‹; vgl.
er-
5; 6, 1
achten
5; 7.Seit dem 16. Jh.
Bedeutungsverwandte:
abnemen
bedenken
bedunken
dafürhalten
ermessen
halten
mutmassen
vermeinen
abmessen
ansehen
beschätzen
Belegblock:
Mannack, Rist. Pers.
199, 4
(Hamb.
1634
): alse ist von vns semptlich vor rahtsahm erachtet worden / dich alse einen Geisel oder Buͤrgen nach Rom zuverschicken.
v. Keller, Amadis
405, 26
(Frankf.
1571
): als sie jn so mutig im kampff sahen, veränderten sie alle jhr erste meinung, [...], vnd erachteten, daß vnmüglich were, daß nicht der ein sein Leben endet.
Schorer, Sprach-Verd.
16, 25
(1643
): Was aber von solchen vorwitzigen [...] frechen / heuchlerischen Jungfrawen zu halten / kan ein Verstaͤndiger leichtlich erachten.
Andreae. Ber. Nachtmal
42r, 17
([Augsb.
] 1557
): Dann ich wol erachten künden / das ich von kainem thail grossen danck erjagē wurd.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
101, 11
(mslow. inseldt.
, 1612
): Weil dann ein Erwürdiger Rath śein begehren für recht vnd billich erachtet.
Henisch
14
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
141
; Rwb
3, 29
.‒
Vgl. ferner s. v. bedunken
(V.) 1, part
3.2.
›jm. etw. (ütr.: eine Last) auferlegen; jm. etw. (Gutes) zuteilen‹; vgl.
er-
5, zu 1
achten
12.Bedeutungsverwandte:
ansehen
ordenen
Wortbildungen
erachtung
fürsehung
ordnung
Belegblock:
Bihlmeyer, Seuse
379, 29
(alem.
, 14. Jh.
): daz nieman weiss die grossen erbetselikeit, dú mengem menschen erahtet ist.
Bachmann u. a., Volksb.
201, 33
(alem.
, 15. Jh.
): Nement das guot alles, das hie ist, und land uns leben! Won das guot ist üch erachtet.
Maaler
107v
(Zürich
1561
): Erachtung Gottes / Was eim von Gott erachtet ist / vnd seyn muͦß. [...]. Durch Erachtung / ordnung vnd fürsehūg Gottes.
Lemmer, Brant. Narrensch.
57, 61
; Maaler
107v
; Schweiz. Id.
1, 81
.