er|beiten,
V.;
im Part. Prät. auch unr. abl.; zu mhd. erbeiten
›(auf etw.) warten‹ (Mwb
f.); 1, 1797
zur Vermischung von st. und schw. Flexion seit dem Mhd. s.
vgl. auch Dwb, Neub.
;8, 1592
beiten
(V.) und beiten
(V., unr. abl.).1.
›jn. / etw. erwarten, auf jn. / etw. warten‹; absolut auch: ›zaudern‹; vgl.
er-
3; 8, beiten
(V., unr. abl.) 1.Bedeutungsverwandte:
warten
gewarten
harren
Syntagmen:
etw
. (z. B. die geburt / zal, besseres wetter
) e
.; e. P
. (z. B. des weibs
) e., e. S
. (z. B. des marktes / rates, der zeit / zukunft, der ehegerichte / jargerichte / worte
) e
.; j. e., bis [...], e., das [...]
.Belegblock:
Quint, Eckharts Pred.
2, 34, 8
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): got enmac niht erbeiten, biz sich diu sêle gesmucket.
Chron. Nürnb.
5, 588, 21
(nobd.
, E. 15.
/A. 16. Jh.
): [ich] kan des andern weinmarks nit erpeiten roß und zerung halben.
Rupprich, Dürer
1, 172, 131
(nobd.
, 1521
): darauff die stim gottes antwort: erbeitet die vollkommen zahl der vnschuldigen erschlagenen, dann will ich richten.
Sachs
2, 227, 25
(Nürnb.
1540
): Nun da draten sie auß ans land. | Ein besser wetter zu erpeytten.
Ebd.
16, 490, 14
(1562
): [die Schlangenjungen]
beissen der mutter auff ir seyten, | Können ir geburt nicht erbeyten. Strauch, Schürebrand
30, 10
(els.
, E. 14. Jh.
): erbeitent der zit und wartent der gnoden gottes.
Wiessner, Wittenw. Ring
2236
(ohalem.
, 1400
/08
): was ich sag, daz tuo! | In den selben zeiten | Scholt du nicht erpeiten.
Sappler, H. Kaufringer
18, 187
(schwäb.
, Hs. 1472
): er [teufel] wollt des weibes erpeiten nicht.
Klein, Oswald
26, 136
(oobd.
, 1427
): der marschalck sprach: nu tritt „mir zü, | mein herr hat deins gesanges kom erbitten“.
Leidinger, A. v. Regensb.
603, 10
(oobd.
, um 1430
): Aber unratpäre dürstikait mag nicht erpeyten rates.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
84, 39
; Dienes, E. Gros. Witwenb.
33, 28
; Vetter, Pred. Taulers
20, 32
; Turmair
5, 162, 7
; Rwb
3, 53
; Schweiz. Id.
4, 1849
; Schwäb. Wb.
2, 756
; Öst. Wb.
2, 938
.2.
›für den Kampf mit jm. bereit sein, sich jm. im Kampf stellen‹; als Spezialisierung anschließbar an 1.Bedeutungsverwandte:
vgl. begegnen
kämpfen
Belegblock:
Turmair
5, 244, 22
(moobd.
, 1522
/33
): die [Nordmannen] heten sich in ir wagenpurg [...] al zesam tan, wolten alda des künigs erpeiten.
Ukena, Augsb. Hl. Kreuzsp.
1617
(stir.
, v. 1494
/n. 1520
): Wol her wir wellen zw füessen streitten | Ich hoff ir werd mein erpeitten.