entschöpfen,
V.
›etw. entstellen, deformieren, in negativer Hinsicht verändern‹; auf Personen bezogen: ›das Äußere e. P. entstellen, jn. verunstalten‹; teils refl.; vereinzelt: ›jn. entsetzen, aus der Fassung bringen‹; zu
ent-
 1a.
Obd.
Bedeutungsverwandte:
ändern
 1,
beflecken
 2,
bemakeln
,
besudeln
,
schänden
 1; 6,
verändern
,
verkeren
,
verstellen
; vgl.
entsäubern
,
entschicken
 1.
Wortbildungen
entschöpfer
›Teufel‹ (dazu bdv.:
verderber
; ggs.:
schöpfer
),
entschöpfung
›Entstellung, Verunstaltung‹.

Belegblock:

Welti, Stadtr. Bern
411, 33
(
halem.
,
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
so haben wir [...] geordnett, das [...] niemans [...] in vnnser statt [...] eynich hosen antlit sol tragen [...] oder mitt anndrer entschoͤpffung zuͦ louffen.
V. Anshelm. Berner Chron.
3, 96, 18
(
halem.
,
n. 1529
):
Unser Frowen bild haͤtte sich entschepft, als ob es weinte.
Ebd.
118, 11
:
so si [verstoͤkte menschen] muͦtwillig von irem almaͤchtigen schoͤpfer und erloͤser fluͤhend zuͦm kraftlosen tuͤfel, irem entschoͤpfer und verdoͤrber, so verstoͤckend si sich.
Mollwo, Rotes Buch Ulm
125, 18
(
schwäb.
,
A. 15. Jh.
):
daz alle buͥwe an costlichen und uncostlichen huͥsern vast entschoͤpfet, und [...] also verkeret und geendert.
Ebd.
206, 7
(
1427
):
Der burgermaister [...] mit dem vast entschoͤpfet wirt, das underwilen so gesaͤsse und huͤser [...] abgand.
Barack, Zim. Chron.
1, 477, 27
(
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Das kleinet ist dem stift dergestalt entpfiert worden und das schön eingehürn damit entschepft.
Wackernell, H. v. Montfort
25, 12
(
soobd.
,
A. 15. Jh.
):
ich gedacht in minem sin: | „owe [...] | wie entschöpfet uns der tôt“!
Schmitt, Ordo rerum
663, 10
;
Schöpper
57a
;
Maaler
105v
;
Schweiz. Id.
8, 1061
.