entreinigen,

›jn. (auch: sich) / etw. verschmutzen, verunreinigen‹; in Texten religiösen Inhalts ütr.; mit Bezug auf Frauen: ›jn. entjungfern; jn. vergewaltigen‹; zu

ent-

1a.

Gehäuft wobd.

Bedeutungsverwandte:

beflecken

entsäubern

vermeiligen

verunreinigen

; vgl.

entreinen

meiligen

Belegblock:

 Feudel, Evangelistar 32, 23
 (omd.
, M. 14. Jh.
): 

Diz synt dy [bosen gedanken] dy do intreynegen

[

Beheim

1343:

befleckin

;

Mentel

1466:

entzeúbernt

, Var. 1475

-1518:

vermayligent

; nd. Bibel 1478:

besmittet

;

Lang

1521:

machen vnrein

;

Luther

1545, Mt. 15, 18:

verunreiniget

]

den menschen.

 Williams u. a., Els. Leg. Aurea 345, 34
 (els.
, 1362
): 

Aurelianus [...] wolte mit gewalt die maget entreinigen.

 Warnock, Pred. Paulis 13, 65
 (önalem.
, 1490
/4
): 

daz entrainget mich nit, daz ich daz böss waiss und verston [...]. Wenn ich aber daz böss will, daz ist súnd und mag mir min sel entraingen.

 Welti, Stadtr. Bern 184, 6
 (halem.
, 1403
): 

Als oͮch vͥnser stettbach [...] dik vnd vil entreingot wirt, da [...].

 Österley, Steinhöwels Äsop 215, 29
 (Ulm
1474
/82
): 

die wider [...] stießen in zuo baiden syten so hart mit iren hornen, daz er [wolf] sich mit synem aignen kaut entrainiget.

 Schwäb. Wb. 2, 735
.

›(die

christenheit

) von etw. (vom

unglauben

) reinigen, säubern‹;

ent-

Belegblock:

 Williams u. a., Els. Leg. Aurea 484, 3
 (els.
, 1362
): 

Also entreinigite Eusebius die cristenheit [...] von allem vngloͮben.